DLRG

Dieser Wassersport-Trend nervt die Rettungsschwimmer in der Seenplatte

Seenplatte / Lesedauer: 3 min

Die DLRG ist zufrieden mit der Badesaison, die für sie nun zu Ende ist. Ein Trend sorgt aber zunehmend für Ärger am Strand. 
Veröffentlicht:02.09.2023, 11:43

Von:
  • Robin Peters
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Die Deutsche Leben-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) blickt insgesamt auf eine erfreuliche Bilanz dieser Badesaison an den von ihr bewachten Badestränden in der Region zurück. Die Rettungsschwimmer der DLRG–Ortsgruppe Neubrandenburg mussten in diesem Jahr an ihren drei Einsatzorten in der Mecklenburgischen Seenplatte glücklicherweise keinen Badegast vor dem Ertrinken retten. „Die vorbeugende Arbeit hilft“, sagt Lars Michen aus dem Verein. Schließlich würden er und seine Kollegen die Badestellen in Lichtenberg am Breiten Luzin, auf der Halbinsel Amtswerder in Feldberg und in Klink an der Müritz im Sommer für drei Monate täglich bewachen.

Teure Neuanschaffung

Viele Unfälle ließen sich schon im Vorfeld verhüten, Gefahrenquellen beseitigen. Und das kommt an: Immerhin würden allein die Lichtenberger Badestelle bis zu 2500 Gäste am Tag besuchen. „An bewachten Stränden fühlen sich die Menschen sicherer.“

Für das Team der DLRG Neubrandenburg war es die erste Saison mit ihrer neuen mobilen Wache am Lichtenberger Strand. Diese bietet laut Michen deutlich mehr Hilfspotenzial als der ehemalige umgerüstete Wohnwagen. Der neue Container–Anhänger biete gute Sicht auf das Ufer. Eine Rettungswagen–Trage könne über eine Rampe direkt in die Wache geschoben werden. Auch für das meist zweiköpfige Team biete die Wache etwas mehr Komfort mit einer kleinen Küche und Ruhemöglichkeit. Das Notwendigste wie ein Defibrillator sei zwar vorhanden. Die Ausstattung wachse aber noch. Schon der Anschaffungspreis von rund 35.000 Euro habe nur mit Mühe aufgebracht werden können. „Für uns als Verein ist das viel Geld.“

Wassersportler und Betrunkene machen den Rettungsschwimmern Probleme

Im präventiven Einsatz werden die Rettungsteams allerdings zunehmend zum Maßregeln gezwungen. So sorgte in dieser Saison besonders das sich wachsender Beliebtheit erfreuende Stand–Up–Paddling für Unruhe unter Badegästen und Rettungsschwimmern. Immer öfter würden Paddler in den Badebereich eindringen und Verletzungsgefahren, insbesondere für Kinder, erhöhen oder den Rettungsbereich blockieren. Erstmals habe das Team den Lichtenberger Strand wegen der Vielzahl der Paddler in drei Zonen unterteilt. Doch daran werde sich nicht immer gehalten. Sollte die Zahl der Paddler weiter zunehmen und es nicht mehr kontrollierbar sein, müsste man wahrscheinlich irgendwann über Verbote nachdenken. 

Sie schätzen den sicheren Strand: Die „Bade-Gang“ aus dem benachbarten Woldegk kommt regelmäßig an die Badestelle in Lichtenberg. (Foto: Robin Peters)

Die Rettungsschwimmer der DLRG-Ortsgruppe Strelitz kennen ebenfalls den Ärger um Paddler oder Kanuten, die keine Ahnung von Wasserzeichen haben und gegen Regeln verstoßen. Aber auch die Verschmutzung der Strände, etwa durch Glasscherben nach einem Saufgelage, ist laut Norbert Böhs vom DLRG Strelitz weiter ein Problem. In dieser Saison habe das Team einen erschöpften Schwimmer im Mirower See vor dem Ertrinken gerettet. Neben der Wache in Mirow leisten die Strelitzer auch mobil Hilfe – etwa beim Aufpassen auf Jugendgruppen oder bei Kanutouren. Das Angebot soll laut Böhs in Zukunft weiter ausgebaut werden. Jetzt nach dem Ende der Badesaison konzentriere man sich allerdings zunächst wieder stärker auf die Ausbildung und Wache im Schwimmbad.