Protest
Diskussion über große Hühnerfarm bringt keine Einigung
Mirow/Qualzow / Lesedauer: 2 min

Jana Schrödter
Die geplante Bio–Legehennenanlage im Mirower Ortsteil Qualzow stößt bei Einwohnern weiterhin auf große Skepsis — obwohl die Investoren versichern, dass es keine negativen Auswirkungen geben werde. Das wurde am Dienstagabend deutlich, als rund 30 Einwohner an einer Gesprächsrunde über das Vorhaben ins Feuerwehrgerätehaus in Qualzow bei Roggentin (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) teilnahmen. Manfred Manthey von der Landgesellschaft Mecklenburg–Vorpommern und Investorin Stefanie Mewes waren ebenfalls anwesend, um sich den Fragen der Einwohner zu stellen. Der Mirower Bürgermeister Henry Tesch moderierte die Diskussion.
Investorin lehnt alternativen Standort ab
12.000 Tierplätze einschließlich zwei Kotlagern, zwei Futtersilos und einem Löschwasserteich beziehungsweise Rückhaltebecken sollen nach den Plänen eines Landwirtschaftsbetriebes in dem kleinen Ort entstehen. Die Einwohner beschäftigte vor allem die Frage, warum die Bio–Legehennenanlage direkt in ihrem Ort gebaut werden soll. Sie bemängelten zudem eine verspätete Kommunikation über das Vorhaben. Vorschläge, die Anlage auf der gegenüberliegenden Straßenseite zu bauen, stießen nicht auf Gegenliebe bei der Investorin. Man sei einfach schon zu weit in der Planung, hieß es von Mewes.

Qualzower Bürger lehnen das Vorhaben vor allem ab, weil sie negative Auswirkungen durch Staub und die Gefahr der Vogelgrippe befürchten. Viele von ihnen haben im Ort Ferienwohnungen und bangen um ihre Tourismus–Einnahmen. Investorin Stefanie Mewes betonte hingegen, dass sämtliche Emissions–und Umweltauflagen erfüllt werden würden und es zu keinen Beeinträchtigungen kommen würde. Doch auch diese Aussagen überzeugten die Kritiker nicht.
Hecken als Begrünung?
Manthey schlug vor, Pappeln zu pflanzen, um die Anlage zu begrünen und zu verstecken. Doch dieser Vorschlag stieß beim Bürgermeister nicht auf Zustimmung. Er plädierte für eine Heckenbepflanzung, um die Beeinträchtigung des Landschaftsbildes so gering wie möglich zu halten.
Gleichzeitig rechnet Henry Tesch jedoch nicht mit einer Zustimmung zum Bau der Bio–Legehennenanlage in Qualzow bei der nächsten Stadtvertretersitzung, da der Vorschlag im Hauptausschuss bereits zu 100 Prozent abgelehnt wurde. „Seitens der Stadt rechne ich nicht mit einer Mehrheit, denn die Abgeordneten aus dem Hauptausschuss sind auch in der Stadtvertretung aktiv“, sagte er. Dennoch möchte er im Interesse der Qualzower Einwohner beim Landkreis Geld für eine Ausgleichsmaßnahme beantragen, sollte es doch zum Bau der Anlage kommen. „Wir müssen die Leute ernst nehmen. Dafür werden wir uns vehement einsetzen“, so Tesch.