Großeinsatz am Luzin

Extreme Umweltverschmutzung in der Seenlandschaft

Feldberg / Lesedauer: 2 min

Schillernde Teppiche breiteten sich am Sonnabend auf zwei streng geschützten Seen aus. Die sind ab sofort für alles und jeden gesperrt. Retter versuchen, den Schaden einzudämmen.
Veröffentlicht:10.04.2021, 22:10
Aktualisiert:

Von:
Artikel teilen:

Nachtrag – 11.04.21 - 14:20 Uhr: Zur Zeit kursieren unterschiedliche Angaben zur Verschmutzung – die Wasserschutzpolizei sieht keine Kontamination, das Ordnungsamt sieht das anders. Die Seen bleiben vorerst gesperrt.

In der Feldberger Seenlandschaft spielt sich möglicherweise gerade eine Umweltkatastrophe ab. Laut Ordnungsamt haben sich am Sonnabend „wassergefährdende Stoffe”, vermutlich Öl, auf mindestens zwei Seen ausgebreitet.

„Es liegt die Vermutung nah, dass sich die Kontamination vom Breiten Luzin, möglicherweise sogar vom Feldberger Haussee aus bis in den Schmalen Luzin ausgebreitet hat”, teilte Ordnungsamtsleiter Reiner Stöhring am Abend mit.

Dem vorausgegangen war ein Großeinsatz der Rettungskräfte. Eine junge Frau hatte Alarm geschlagen, nachdem sie an der Kleingartenanlage am Schmalen Luzin großflächige, schillernde Flecken auf dem Wasser bemerkt hatte.

Ab sofort ist alles untersagt

Umgehend sperrte die Gemeinde Feldberger Seenlandschaft den Schmalen und den Breiten Luzin komplett. Weder mit muskelbetriebenen, noch mit motorgetriebenen Fahrzeugen dürfen die Seen befahren werden. Auch das Baden ist untersagt.

Bis zu fünf Meter breite Ölflecken treiben im Wasser. „Herkunft und Art des Stoffes sind bislang unbekannt”, erklärte Reiner Stöhring. Am Erddamm und auf Höhe der Luzinfähre wurden schwimmende Wasserbarrieren errichtet, um die Ausbreitung der Substanz zu verhindern. Zudem wurden Sperren an allen Zu- und Abflüssen der Feldberger Seen installiert.

„Diese Barrieren dürfen auf keinen Fall geöffnet oder unterbrochen werden”, betonte Reiner Stöhring. Die Feuerwehren der Feldberger Seenlandschaft und die Wassergefahrenabwehr der Feuerwehr Altstrelitz, die Wasserwacht und Ordnungsamtsmitarbeiter seien vor Ort, um die Kontamination zu beseitigen.

Entsorgung dauert tagelang

Bis zum Abend waren 30 Rettungskräfte damit beschäftigt, die Ölverschmutzung einzudämmen. „Das Öl treibt jetzt in die Sperren und kann dort entsorgt werden”, sagte Wehrführer Maik Suhrbier. Das kann zwischen drei und fünf Tagen dauern. Solange bleiben die Seen für den Bootsverkehr gesperrt.

Wer Hinweise zur Ursache oder einem möglichen Verursacher geben kann, wird gebeten, sich schnellstmöglich bei der Gemeinde Feldberger Seenlandschaft zu melden, per E-Mail an [email protected], [email protected] oder telefonisch an 0172 1603645 oder 0173 6072582.

Der Schmale und der Breite Luzin gehören zu den klarsten Seen im Land und sind unter Urlaubern längst kein Geheimtipp mehr. Sie sind streng geschützt. Boote mit Verbrennungsmotoren sind verboten.