Schulumbau
Fanfarenzug verliert wegen Inklusionsschule Proberäume
Neustrelitz / Lesedauer: 3 min

Jana Schrödter
Der Fanfarenzug ist in Neustrelitz eine feste Größe. Nun droht den Musikanten der Verlust ihrer Proberäume, wie es von Mitglied Michael Stelter hieß. Der Grund: der Umbau der Integrierten Gesamtschule „Walter Karbe“ zur inklusiven Schule. Die bisher genutzten Räume in der IGS würden dem Fanfarenzug künftig nicht mehr zur Verfügung gestellt werden, da sie für den Schulbetrieb benötigt werden.
„Die Unterrichtsversorgung an den Schulen hat für die Stadt Neustrelitz als Schulträger oberste Priorität. Der Vertrag mit dem Fanfarenzug ist wegen des Platzbedarfes der Schule fristgerecht gekündigt worden, wobei dem Fanfarenzug durch die Stadt die Nutzung der IGS für die Vorbereitung des nächsten Wettkampfauftritts noch zugesichert ist“, heißt es aus dem Rathaus.
Nach Lösungen wird gesucht
Auf Einladung des Bürgermeisters fand unlängst ein Gespräch mit dem Verein im Rathaus statt, um gemeinsam nach möglichen Lösungen zu suchen. Der Verein müsse auch tätig werden und wird sich nach neuen Räumen umsehen, sagte Ludewig. Die Stadt Neustrelitz hat deutlich gemacht, dem Fanfarenzug dabei helfen zu wollen. „Dies ist sicherlich nicht ganz einfach, was städtische Liegenschaften betrifft. In allen Schulen ist der eigene Platzbedarf groß“, so Ludewig. Bürgermeister Andreas Grund (parteilos) sei daher auch bereits mit Dritten im Gespräch.
Aushängeschild für die Stadt
Thomas Kowarik, Vorsitzender des Ausschusses Bildung und Soziales in Neustrelitz sieht im Fanfarenzug mit seinen 100 Mitgliedern ein tolles Aushängeschild für die Stadt Neustrelitz. „Der Fanfarenzug kombiniert Sport und Kultur und leistet generationsübergreifend eine sehr wichtige Arbeit, besonders in der Kinder– und Jugendarbeit. Es muss im politischen Rahmen eine Lösung gefunden werden“, sagte er und möchte das Thema als Tagesordnungspunkt im nächsten Ausschuss am 19. September mit auf die Tagesordnung setzen. Der Bürgermeister werde den Ausschuss für Bildung und Soziales auf seiner Sitzung über das Thema informieren. An der Sitzung werde auch die Schulleiterin der IGS teilnehmen, da die Bedarfe und Maßnahmen an der IGS ebenfalls auf der Tagesordnung stehen werden.
Sporthallen derzeit keine Alternative
Alternative Proberäume zeichnen sich noch nicht ab. Die Sporthalle des Regionalen Beruflichen Bildungszentrums im Stadtteil Strelitz–Alt, die sich in kreislicher Trägerschaft befindet, ist noch immer gesperrt. Ein Gutachten hatte ergeben, dass das Dach saniert werden müsse, sagte Nils Henke vom Landkreis. Schulleiterin Kathleen Supke sei vorsichtig optimistisch, dass die Sporthalle Ende Oktober/Anfang November zu Beginn der Hallensaison wieder öffne. Die Dach–Arbeiten seien jedenfalls in vollem Gange, so Supke. Die Sanierung der Sporthalle des Regionalen Beruflichen Bildungszentrums in Strelitz–Alt sei rechtzeitig zum Berufsschuljahr 2023/24 abgeschlossen, sagte Nils Henke vom Landkreis. Vor der Freigabe für den Schulsport fehle lediglich die Endabnahme durch einen Prüfstatiker, die in den nächsten Tagen erfolgen soll.
Auch in der größten Sporthalle der Stadt, der Strelitzhalle, wird noch immer gewerkelt. Zur Entfeuchtung der Sporthalle wurden bereits 120.000 Euro an Mitteln aufgewendet. Für die weitere Sanierung seien nochmals 1 Millionen Euro aus dem Stadthaushalt eingeplant, so die Stadt. „Der Wiederöffnungstermin orientiert sich auf den Anfang des Schuljahres 2024/2025“, hieß es von Ludewig aus dem Rathaus.