Frische Brötchen aus dem Feuerwehrhaus
Wesenberg / Lesedauer: 3 min

Jana Schrödter
Statt der Löschfahrzeuge und der entsprechenden Technik werden demnächst ein Backofen und dazugehörige Utensilien im ehemaligen Feuerwehrgerätehaus in Wesenberg (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) stehen. Familie Borchard hat den Altbau von 1969 nämlich als einzige Bieterin von der Stadt Wesenberg erwerben können.
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Feuerwehr ist umgezogen
Seit zwei Jahren stand das Objekt in der Bahnhofsstraße leer. Die Feuerwehr hat ihr neues Domizil längst an der B198, im Gewerbegebiet am Pump, bezogen. Schon lange hatte Alexander Borchard, der gemeinsam mit seiner Frau Andrea das Familienhotel „Borchards Rookhus“ in Wesenberg betreibt, ein Auge auf das alte Feuerwehrhaus geworfen. Nicht ohne Grund, denn: „Die Verbindung zur Jugendfeuerwehr war schon immer da“, sagt er.
Ideal für eine Backstube
Nicht nur die Lage passe, auch das Potenzial, das das Gemäuer bietet, sei ideal für ihr Vorhaben. „Eine große Backstube soll hier einziehen, in der frischer Kuchen, Brot und Brötchen für die Hotelgäste gebacken werden“, erklärt Andrea Borchard. Die Konditorin müsse sich derzeit im „Rookhus-Hotel“ den Raum mit den Köchen teilen. „Da ist einfach zu wenig Platz“, ergänzt Alexander Borchard.
Viel Platz für Events
Genug Ideen, die das Gebäude füllen können, haben sie. Beispielsweise sind Events im Gespräch, bei denen Kinder selbst backen können. Auch Kindergeburtstage zu feiern, soll künftig hier möglich sein. Dafür werde ein Durchbruch gemacht, um einen zusätzlichen Raum zu gewinnen, sagen sie. Eine Weihnachtsbäckerei könne sich Andrea Borchard ebenfalls vorstellen.
Dach muss gedämmt werden
Doch bis es soweit ist, müssen erst einmal die Handwerker ran. Die Dachdecker Beyer GmbH begutachtete das Dach. Es muss gedämmt werden. Zudem soll das 1719 Quadratmeter große Grundstück eingefriedet werden. Ein Spielplatz und ein Grillplatz sind vorgesehen.
Die Ölheizung für das 600 Quadratmeter große Gebäude sei außerdem defekt. Eine Pelletheizung werde stattdessen eingebaut und die Elektrik müsse neu gemacht werden, plant Andreas Borchard. Die Feuerwehrsirene verbleibt allerdings erst mal im Haus. „Die Stadt hat noch keine Alternative“, so Borchard.
Zwei bis drei Mitarbeiterwohnungen
Im Obergeschoss entstehen zudem zwei bis drei Mitarbeiterwohnungen. Das Familienhotel hat 42 permanent Beschäftigte. „Wir sind auch noch auf der Suche nach drei neuen Mitarbeitern, unter anderem für die Kinderbetreuung und das Housekeeping“, so die Gastrochefs. Für die Mitarbeiterbindung tut das Gastronomenpaar so einiges. Das „Rookhus“ wirbt mit passenden Arbeitszeiten, freier Kost und Logis sowie Tankgutscheinen.
Als Möbellager und Werkstatt
Die drei Garagen, in denen früher die Löschfahrzeuge der Wesenberger Feuerwehr auf ihren Einsatz warteten, werden erst einmal als Möbellager und Werkstatt genutzt. Die Nähe zur Brennwerk Genossenschaft sei ein weiterer Faktor gewesen, dieses Objekt zu erwerben. „Wir sind jetzt auch Teil der Genossenschaft und werden schauen, wie sich das in Zukunft gastronomisch entwickelt“, so der Hotelier.