Tierhalter
Futter-Tafel für Katzen- oder Hundebesitzer in Not
Neustrelitz / Lesedauer: 3 min

Jana Schrödter
Eine Tiertafel soll es ab sofort regelmäßig in Neustrelitz geben. Organisiert wird diese vom Tierschutzverein Katzenparadies. Neustrelitzer Firmen unterstützen die Aktion. „Bei der ersten Tiertafel im Dezember haben 54 Tierhalter das Angebot angenommen und für ihre Lieblinge die Tüten gefüllt. Am Samstag, dem 14. Januar, von 14 bis 16 Uhr starten wir die nächste Tiertafel im Pablo-Neruda-Ring 2 in Neustrelitz. Es ist noch jede Menge Futter verfügbar und es kommt bis dahin sicher noch einiges dazu“, sagt Manuela Jeschke vom Katzenparadies. In Not geratene Tierhalter können sich ihr Hunde- und Katzenfutter bei der Tiertafel dann kostenlos abholen.
Auch außergewöhnlich Fundtiere
Noch steckt das Projekt in den Kinderschuhen, doch die Resonanz und der Bedarf sind vorhanden. Das Katzenparadies, das im Dezember sein fünfjähriges Bestehen feierte, engagiert sich in der Katzenhilfe und betreibt seit diesem Jahr auch eine Pension. Doch es kommt auch mal vor, dass sich die Mitarbeiter für andere außergewöhnliche Fundtiere, wie das Mini-Hängebauchschwein „Trudi“ einsetzen, das kürzlich in Fürstensee herrenlos herumirrte. Es lebt mittlerweile in einer Pflegestelle und sucht noch eine dauerhafte Bleibe.
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Das Fünf-Jahres-Jubiläum des Vereins wurde gleich mit einer Weihnachtsfeier für die Vereinsmitglieder verbunden. „Das ganze Jahr stehen wir stramm für die Tiere und jetzt war es Zeit, das zu würdigen“, sagt Jeschke. Es seien auch wieder jede Menge Spenden eingegangen, wofür sie sehr dankbar sei.
Kosten für Kastrationen summieren sich
„Die knapp 1000 Euro legen wir für die bevorstehenden Kastrationen zurück. Bis zum Frühjahr sind noch 35 Kastrationen geplant“, so Jeschke. Im Laufe der Jahre hat der Tierschutzverein Katzenparadies nach eigenen Angaben 400 Katzen und Kater kastrieren können. 350 Tiere wurden vermittelt. Derzeit würden 69 Katzen beherbergt, von denen sich sechs in einer Pflegestelle befinden. 35 Katzen werden an verschiedenen Futterstellen von den Tierschützern versorgt. Der Verein finanziert sich komplett eigenständig. Tierpaten und Spender unterstützen das Katzenparadies. Zwei Angestellte, drei Bundesfreiwillige und 14 ehrenamtliche Helfer sichern die Versorgung der bedürftigen Samtpfoten.
Ein besonders „schwerer” Fall
In den fünf Jahren gab es viele Fälle, in denen Katzen Hilfe brauchten. An eine Katze erinnert sich Jeschke da besonders. „Es war ein alter roter Kater, der in der Nähe von Neustrelitz ein Zuhause hatte. Seine Besitzer scherten sich leider nicht um seine Gesundheit“, erinnert sie sich. Durch den Hinweis einer Nachbarin sei sie auf das kranke Tier aufmerksam geworden. Als die Tierschützer den Kater in Obhut nahmen, bot sich ihnen ein Bild des Schreckens. „Sein ganzes Gesicht war voller Tumore, die sein Auge schon herausgedrückt hatten. Seine Kieferknochen hatten sich bereits zersetzt“, so Jeschke. Dem Kater konnte nicht mehr geholfen werden. Er musste vom Tierarzt erlöst werden.