JVA Neustrelitz

Gefangene beschwert sich über weniger Duschzeiten

Neustrelitz / Lesedauer: 2 min

Aufgrund der Energiekrise ist die Bevölkerung aufgerufen, Ressourcen zu sparen. Das kriegen auch Gefangene in der Justizvollzugsanstalt Neustrelitz zu spüren. Das passt nicht jedem.
Veröffentlicht:14.12.2022, 14:37
Aktualisiert:14.12.2022, 14:40

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Öffentliche Einrichtungen und Behörden sind zum Energiesparen angehalten. Auch in den Gefängnissen werden entsprechende Maßnahmen durchgesetzt, die nicht bei allen auf Verständnis treffen.

In der Justizvollzugsanstalt Neustrelitz wurden die Duschzeiten für die Gefangenen eingeschränkt. Von einer Insassin, die anonym bleiben möchte, hieß es, dass arbeitende Gefangene nur noch fünf Tage die Woche die Möglichkeit hätten zu duschen. Für Nichtarbeiter seien die Duschzeiten sogar auf drei Tage beschränkt.

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Das Ministerium für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Mecklenburg-Vorpommern bestätigte auf Nachfrage des Nordkurier, dass auch in der Justizvollzugsanstalt Neustrelitz Energiesparmaßnahmen angeordnet worden seien.

„Energiespartipps sind sowohl für Gefangene als auch für Bedienstete ausgehängt, mit dem Hinweis, zum Beispiel das Licht und die Heizkörper bei längerem Verlassen eines Raumes auszuschalten. Auch die Duschzeiten für Gefangene wurden beschränkt”, hieß es von Tilo Stolpe aus dem Justizministerium.

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Die Insassin könne nicht verstehen, warum auf den Stationen Tag und Nacht Licht brenne, während die Gefangenen sich einschränken müssen.

Während jeder ein individuelles Reinigungsbedürfnis hat und seine Duschroutine leben möchte, spielt das Thema Sicherheit im Gefängnis jedoch eine zentrale Rolle, auch beim Energiesparen. Da in den Stationsbereichen und Stationszimmern regelmäßig auch Gefangene und Bedienstete anwesend seien, sei dort, schon aus Sicherheitsgründen, das Licht anzulassen, erklärt dazu der Sprecher des Justizministeriums.