Ist das ein Wolf am Bahnhof in Neustrelitz?
Neustrelitz / Lesedauer: 2 min

Heike Sommer
Die nächste Wolfssichtung in der Seenplatte? Dieses Mal haben eine Tochter und ihre Mutter eine unangenehme Begegnung mit einem Vierbeiner an der Unterführung des Neustrelitzer Bahnhofs gemacht. Anna Kleyn (14) am Nordkurier–Telefon: "Das Tier war keine vier Meter von uns entfernt, ich habe mich hinter der Treppe versteckt." Der Aufregung und dem Schneetreiben geschuldet, gelang ihr nur ein verwackeltes Foto mit ihrem Handy. Das Tier sei ganz gemächlich weitergelaufen in Richtung stillgelegte Gleise und weiter zur Strelitzer Chaussee.
Ein weißer Wolf in Neustrelitz?
In diese Richtung mussten auch Mutter und Tochter. So kam es, dass die beiden in der Nähe des Neuwo–Verwaltungsgebäudes den vermeintlichen Wolf dann ein zweites Mal zu Gesicht bekamen. „Er hatte weißes Fell. Ich hab dann gegoogelt. Es könnte ein weißer Wolf gewesen sein“, sagt Anna Kleyn.
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Das von ihr gemachte Foto liegt inzwischen Stadtförster Peter Hofener vor, auch die Wolfshotline des Landes ist verständigt. „Weiße Wölfe gibt es in unseren Breiten nicht, die kommen am Polarkreis vor“, schließt Peter Hofener eine derartige Wolfssichtung aus. Aus dem vorliegenden Handy–Foto ließe sich nicht erkennen, ob es sich überhaupt um einen Wolf handele. „Es ist eher zu vermuten, dass die beiden einen weißen Schäferhund gesehen haben. In der Nähe gibt es Leute, die solche Tiere haben“, sagt der Stadtförster.
Typischer Kehlbiss
Dass Wölfe bis in die Stadt kommen, sei selten, doch nicht auszuschließen. „Wölfe meiden Menschen, sie sind aber auch neugierige Tiere.“ Vor zwei Jahren sei im Waldgebiet Kiefernheide ein sogenannter Durchzügler gesehen worden. „Er hat dort einen jungen Damhirsch gerissen. Der Kehlbiss war typisch für einen Wolf“, berichtet Peter Hofener.
Im Übrigen haben sich die beiden Neustrelitzerinnen richtig verhalten. Wer einem Wolf — auch wenn es nur ein vermeintlicher ist — begegnet, solle unbedingt Abstand halten, aber auf keinen Fall wegrennen, heißt es beispielsweise aus dem Landwirtschaftsministerium.
Am Wochenende kam es zu einer Wolfssichtung bei Neubrandenburg. Lesen Sie hier die ganze Geschichte.