Nachhaltigkeit
Jugendbeirat plant für Neustrelitz öffentliche Trinkwasser-Brunnen
Neustrelitz / Lesedauer: 2 min

dpa
Wasser ist unser wertvollstes Lebensmittel. Auch der Jugendbeirat Neustrelitz, der derzeit zehn Mitglieder zählt, hat sich des Themas Wasser angenommen. Er plant mehrere öffentliche und ganzjährige Trinkwasserbrunnen, die in Neustrelitz barrierefrei und flächendeckend für jeden Einheimischen und Touristen zugänglich sein sollen. „Es ist super deprimierend, wenn man sich bei Roßmann erst eine Plasteflasche mit Wasser kaufen muss“, findet Oskar Rappold vom Jugendbeirat. Das müsste doch einfacher gehen. Vorbilder für ihre nachhaltige Idee sind dabei Städte wie Berlin oder Wien, in denen sogenannte Refill-Stationen bereits erfolgreich umgesetzt wurden.
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Berlin hat schon 160 Refill-Stationen
Die Hauptstadt kann beispielsweise mittlerweile mit 160 solcher Brunnen aufwarten, in Wien stehen sogar 1100 bewegliche und abbaubare Refill-Stationen. Im nächsten städtischen Ausschuss wollen die Mitglieder des Jugendbeirats ihr Projekt konkretisiert vortragen. Unterstützt werden sie von der Initiative Blue Community, die weltweit vernetzt ist und 2011 von der Aktivistin Maude Barlow in Kanada gegründet wurde.
Die Umweltschutzbewegung will das Trinkwasser vor der Bedrohung durch Handel und Privatisierung bewahren. Barlow ist Trägerin des alternativen Nobelpreises. „Die Blue Community erkennt Wasser und die sanitäre Grundversorgung als Menschenrecht an. Wasser soll als öffentliches Gut erhalten bleiben. Die Qualität des Trinkwassers sowie der Flüsse und Seen soll geschützt sein und Leitungswasser soll vor Trinkwasser gefördert werden“, erklärt Anoosh Werner die Grundsätze der Community. Am Freitag, dem 28. Januar, findet in der Zeit von 15 bis 18 Uhr ein Blue Workshop im Kunsthaus statt.
Eigener Raum im Kunsthaus in Aussicht
„Wir möchten geile Projekte machen und brauchen dafür die Unterstützung der Neustrelitzer Jugendlichen“, sagt Rappold. Der Jugendbeirat bildet das Bindeglied zur Lokalpolitik und tagt einmal die Woche, um seine Projekte voranzubringen. Bald werde er einen eigenen Raum im Kunsthaus beziehen. Das nächste Beiratstreffen ist für den 3. Februar geplant und interessierte Jugendliche sind herzlich dazu eingeladen, ihre Ideen vorzuschlagen und sich aktiv mit einzubringen. Die Mitglieder wollen etwas bewegen für die jungen Leute dieser Stadt. Der Beirat bietet die Chance, das Stadt-Leben mitzubestimmen und Projekte, die besonders die Jugend interessiert, umzusetzen. „Ich möchte nicht, dass der Jugendbeirat mit Weggang der Abiturienten stirbt, daher suchen wir dringend Nachfolger“, so Rappold. Der Jugendbeirat hat das Rederecht im Ausschuss für Kultur, Bildung, Soziales und Bau und das Stimmrecht im Begleitausschuss. Es gibt einen regen Austausch des Jugendbeirates mit der Partnerstadt Schwäbisch Hall, der auch weiterhin fokussiert wird.