Reichsbürger

▶ Kaffeekränzchen im Namen eines „Großherzogs”

Neustrelitz / Lesedauer: 2 min

Im Namen eines Möchtegern-Monarchen sind am Pfingstsonntag mehr als 50 Gefolgsleute auf dem Neustrelitzer Markt in Erscheinung getreten. Die Polizei war dabei.
Veröffentlicht:23.05.2021, 16:11
Aktualisiert:06.01.2022, 21:52

Von:
Artikel teilen:

Auf dem Marktplatz in Neustrelitz haben am Pfingstsonntag mehr als 50 Leute ein Kaffeekränzchen abgehalten. Was so beschaulich aussieht, hat einen fragwürdigen Hintergrund: Die Teilnehmer sind Anhänger des polizeibekannten Reichsbürgers Friedrich Maik, wie auf Stickern und einem abgestellten Autoanhänger zu lesen war.

+++ Aktualisierung: ▶ Polizei verhängt Bußgelder nach Reichsbürger-Kaffeekranz +++

Man habe sich zufällig getroffen. Es würde sich nicht um eine verabredete Aktion handeln und es gebe keinen Ansprechpartner, der für alles den Hut auf habe, erklärte ein Teilnehmer gegenüber dem Nordkurier. Seinen Namen wolle er nicht nennen. Und ja, man sei im Namen des Großherzog Friedrich Maik gekommen. Der werde heute aber nicht in Neustrelitz erwartet, hieß es.

Veranstaltung ist nicht angemeldet

Der nach Nordkurier-Informationen bei Schwerin lebende Maik G., im echten Leben Immobilienmakler, gibt sich als „Großherzog Friedrich Maik“ und als „König von Preußen“ aus und verbreitet krude, teils unverständliche Botschaften. In der Vergangenheit fiel er in der Region bereits durch ominöse Postwurfsendungen auf.

Lesen Sie mehr: Der größenwahnsinnigste Reichsbürger in ganz MV

Der Staatsschutz in Schwerin hat Maik G. im Blick, hieß es zuletzt von der Polizei. In der Vergangenheit sei über ihn ermittelt worden unter anderem wegen Volksverhetzung, Staatsschutzdelikten, Betrugs und Verstoßes gegen das Bundesdatenschutzgesetz. In einigen Punkten sei er verurteilt worden.

Verstöße gegen Corona-Verordnungen

Auch die Aktion auf dem Neustrelitzer Marktplatz hat am Sonntag die Polizei auf dem Plan gerufen. Es sei keine Demonstration oder Veranstaltung angemeldet, hieß es vor Ort.

Ein Eingreifen der Polizeikräfte gab es zunächst nicht, obwohl die Teilnehmer der Aktion auf dem Markt gegen geltende Corona-Verordnungen verstießen. Ein Hubschrauber der Polizei kreiste zudem über der Stadt.