StartseiteRegionalNeustrelitzKaputte Heizung macht den Proben fürs „Feuer“-Ballett zu schaffen

Tanzkompanie

Kaputte Heizung macht den Proben fürs „Feuer“-Ballett zu schaffen

Neustrelitz / Lesedauer: 3 min

Ein Heizungsausfall bei der Deutschen Tanzkompanie zeigt, wie dringlich das Gebäude saniert werden muss. Nur mit dem Austausch der veralteten Anlage wäre es nicht getan.
Veröffentlicht:23.03.2023, 18:34
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Ausgerechnet während der Proben zu „Feuer“ wurde es plötzlich bitterkalt im Haus: Da kommt schon etwas Galgenhumor auf angesichts des kürzlichen Ausfalls der Heizungsanlage im Gebäude der Deutschen Tanzkompanie in Neustrelitz im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte. Dass die veraltete Anlage mittlerweile im Notbetrieb wieder läuft, kann jedoch nicht über den dringlichen Sanierungsbedarf für das Gebäude am Neustrelitzer Wilhelm–Riefstahl–Platz hinweg täuschen. 

Tänzer müssen fürs Training umziehen

Probleme bereitete allein die Heizung schon länger und „lockte“ regelmäßig Monteure ins Haus, bestätigt Geschäftsführer Marco Zabel. Nun also verweigerte sie zu arg märzkühler Zeit komplett den Dienst und forderte zu schneller, solidarischer Abhilfe heraus: Das Profi–Ensemble konnte zwischenzeitlich im Hertelsaal des Kunsthauses trainieren, die Gruppen des Tanzhauses bekamen Obdach in der Turnhalle der Sandberg–Schule, Büro– und Werkstattbeschäftigte nahmen sich die Arbeit mit nach Hause.

Dank für Unterstützung

„Wir sind sehr froh über die vielen Ideen und die viele Unterstützung“, betont Zabel. Erst recht angesichts ohnehin fehlender Hallenkapazitäten in Neustrelitz, da die Strelitzhalle nach dem großen Wasserschaden des Vorjahres noch auf absehbare Zeit nicht nutzbar ist. Die jetzt havarie–getrieben ausgeloteten Trainingsmöglichkeiten werden auch erneut gefragt sein, wenn eines Tages tatsächlich endlich Sanierungsarbeiten am Ensemble–Sitz beginnen. 

Fördermnittel für Sanierung fehlen

Der nunmehr stabilisierte Notbetrieb der Heizung bleibt indessen ein Provisorium. „Zum Glück geht die Heizperiode bald zu Ende, aber das Problem bleibt uns erhalten“, stellt Marco Zabel fest. Dass das Haus einer umfassenden Sanierung bedarf, steht seit Jahren außer Frage. Nur fehlt es an den dazu nötigen Fördermitteln. Was die Stiftung für traditionellen Tanz als Träger der Tanzkompanie an Eigenmitteln aufbringen kann, „reicht bei Weitem nicht“, weiß der Geschäftsführer. Was über die Neustrelitzer Innenstadt–Sanierung zu erhoffen ist, erfordert ein Gesamtprojekt. 

Umfangreiche Arbeiten erforderlich

Denn allein mit der Erneuerung eines Heizkessels oder dem Anschluss ans Fernwärmenetz — beides ebenfalls mit Kosten verbunden — wäre es nicht getan. Folgerichtig müssten auch die überalterten Leitungen im ganzen Haus erneuert werden, und ohne entsprechende Fassadendämmung wäre selbst das eine „verlorene Investition“, mahnt Zabel. Zudem könne es kaum sinnvoll sein, für derlei Sanierungsschritte mehrfach Anlauf nehmen zu müssen, statt sie „in einem Rutsch“ zu vollziehen. 

Derzeit auf die Endproben für ihre Mitwirkung in der Operette „Hopfen und Malz“ am Neustrelitzer Theater konzentriert, wird die Tanzkompanie nächste Woche wieder im eigenen Saal trainieren für ihr neues Stück „Feuer“, das am 21. April uraufgeführt werden soll. Der akute Heizungsausfall indessen ließ im wörtlichen Sinne spüren, dass auch in die Sanierungspläne dringend mehr Bewegung kommen muss.