Protest

▶ Kerzen beleuchten Schweine-Gedenkstätte für Alt Tellin

Möllenbeck / Lesedauer: 1 min

Genau ein halbes Jahr nach dem Brand in Alt Tellin haben die Aktionisten aus Möllenbeck und ihre Mitstreiter ihrem Statement Nachdruck verliehen.
Veröffentlicht:01.10.2021, 16:26
Aktualisiert:06.01.2022, 22:17

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Ein Blickfang sind die bunten Kreuze auf einem Hof an der B 198 bei Möllenbeck zur Erinnerung an die Feuerhölle von Alt Tellin schon am helllichten Tag. Genau sechs Monate nach der Katastrophe legen die Aktionisten rund um Initiatorin Sarah Bohlander vom Verein Schweinehund e.V. allerdings nach und entzünden an der Gedenkstätte an diesem Wochenende bei Einbruch der Dunkelheit symbolisch 30 Kerzen.

Ende Juli Holzkreuze aufgestellt

„Schweine sind fühlende Lebewesen und empfinden Schmerzen wie jedes andere Tier. Dem muss auch die Gesellschaft mit einem anderen Umgang mit ihnen Rechnung tragen“, formulieren sie ihre Botschaft in einer Mitteilung. Es dürfe kein Vergessen oder Vertuschen des Feuers in der Schweinezuchtanlage in Alt Tellin geben, bei dem Zehntausende Schweine qualvoll verendeten. „Die Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden“, kritisieren sie die aus ihrer Sicht zu langsame Aufklärung der Brandursache. „Es ist fast so, als sei nichts geschehen.“

Ende Juli haben Aktionisten rund um die Organisatoren der Vereine Schweinehund und Schweineleben 74 meterhohe Holzkreuze direkt an der B198 im Boden versenkt. Unterstützer reisten zum Teil Hunderte Kilometer an, um sich an dem Protest zu beteiligen. Die Aktion löste bei den vorbeifahrenden Autofahrern gemischte Reaktionen aus – von Mittelfingern-Ausstrecken bis Anhalten und Helfen.

Sehen Sie hier unser Video zur Feuerkatastrophe vom 29. März 2021: