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Kita-Neubau verzögert sich noch – aber weshalb?

Neustrelitz / Lesedauer: 3 min

Neustrelitz benötigt dringend mehr Kita- und Hortplätze. Daher soll eine neue Einrichtung gebaut werden. Die genaueren Planungen hängen derzeit aber noch in der Luft.
Veröffentlicht:17.11.2023, 05:08

Von:
  • Jana Schrödter
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Ein Termin für einen Baustart der Kita in Altstrelitz steht noch nicht fest. Michael Löffler, Sozialdezernent des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte, hatte Anfang Oktober bei Gesprächen in Neustrelitz kritisiert, dass die vom Träger eingereichten Baukosten für den Neubau zu hoch seien. Doch wie sich nun herausstellt, liegt es nicht nur an den erhöhten Baukosten, dass sich die Umsetzung des Projekts verzögert.

Landkreis konnte das Konzept nicht mittragen

Das Trägerwerk Soziale Dienste mit Sitz in Demmin, das Träger der neuen Kita sein wird, reichte zunächst ein Konzept auf Basis einer Investorenfinanzierung ein. Das konnte der Landkreis, der für die Kita-Planung zuständig ist, so nicht mittragen. Denn geplant sei, für das Vorhaben Bundes-Fördermittel zu beantragen. „Die Fördermittel dürfen jedoch aus staatlicher Hand nicht an private Investoren vergeben werden“, sagt Löffler. Daher habe der Träger nun selbst ein bankfinanziertes Bauangebot in Höhe von 6,5 Millionen Euro beim Landkreis eingereicht. Damit könne der Landkreis nun gut leben. Zuvor hatten rund 11 Millionen im Raum gestanden. Die Baukosten hätten nämlich auch Einfluss auf die späteren Platzkosten, die vom Land, den Kommunen und dem Landkreis finanziert werden. Die Beitragsfreiheit der Kitaplätze für die Eltern bleibe davon unberührt.

Förderrichtlinien stehen wohl noch nicht fest

Dass sich der Bau trotz überarbeiteter Finanzierung nun noch verzögert, liege laut Löffler daran, dass die Förderrichtlinien für die avisierten Gelder noch nicht feststehen. Diese würden sich aus dem Investitionsprogramm im Ganztagsschulbereich ergeben, bei dem jedoch erst Anfang nächsten Jahres die Ausgestaltung kommen soll. Denn mit dem Kita-Neubau sollen vor allem auch weitere Hortkapazitäten in Neustrelitz aufgebaut werden. Bei den Baukosten könne daher eventuell nochmals eingespart werden, da auch bestehende Schulräume aufgrund des Ganztagsbetreuungsgedankens, auch Campus-Gedanke genannt, in die Hortnutzung einfließen sollen, erklärt Löffler. Ab 2026 soll es dann übrigens auch einen Rechtsanspruch auf einen Hortplatz im Land geben. 

Stadtvertreter sind ungeduldig

Derzeit befinde man sich noch immer in der Planungsphase für den Kitaneubau, bei dem 176 Hort-, 30 Kita- und 12 Krippenplätze entstehen sollen. Jedoch erst nach der Beantragung der Fördermittel könne für die konkrete Ausgestaltung ein Planungsbüro beauftragt werden. Löffler betonte, die hohe finanzielle Verantwortung, die der Landkreis trage, denn auch er sei rechenschaftspflichtig gegenüber dem Landesrechnungshof und müsse auf Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit achten. Dennoch sei dem Dezernenten bewusst, dass Neustrelitz einen sehr großen Bedarf an Kita- und Hortplätzen hat.

Die Stadtvertreter sind ungeduldig, denn seit einem halben Jahr seien die Anträge bereits beim Landkreis eingereicht, wie es heißt. Im Ausschuss für Bildung und Soziales wurden im nicht öffentlichen Teil bereits Details zur Grundstücksfrage diskutiert, hat der Nordkurier erfahren. Der Landkreis sei nun am Zug, damit es mit dem versprochenen Kita-Bau auch klappt.