Rufbus
Konzept für den Nahverkehr – ist „Elli“ auch was für Mirow?
Mirow / Lesedauer: 3 min

Jana Schrödter
In Mirow verkehrt der Ilse-Rufbus des Landkreises. Da dieser nicht alle Routen abdeckt und auch nur ausnahmsweise bis vor die Haustür fährt, wurde in der Stadtvertretung das „Elli Bürgertransportsystem“ von Antje Styskal, Bürgermeisterin der Gemeinde Bollewick, als Ergänzung vorgestellt. Das ist derzeit in der Region um Röbel und im Eldetal in der Müritzregion aktiv.
Damit gelangen die Dorfbewohner zum Einkauf, zum Arzt oder in die Röbeler Therme. Ähnlich wie beim "Ilse"-Bus muss man sich allerdings für eine Fahrt vorher anmelden, um dann abgeholt zu werden und an das Ziel seiner Wahl zu gelangen.
Was bei „Elli“ anders ist
Bei „Elli“ wird kein Fahrpreis erhoben. Das Bustransportsystem lebt ausschließlich von Spenden. Die Fahrer sind Ehrenamtliche. Könnte das "Elli-Bürgertransportsystem“ ein Pendant zum Ilse Rufbus werden? Das neue Abholsystem müsste Mirow-Stadt und die elf Ortsteile abdecken. „Da reichen nicht nur ein bis zwei freiwillige Fahrer. Jeder Fahrer braucht auch ein Fahrzeug“, heißt es von der stellvertretenden Bürgermeisterin von Mirow, Christine Kittendorf.Im Ehrenamt würde dies nicht funktionieren. Es scheitere an der Man-Power und an den fehlenden Finanzen, meint sie.
Jeder Fahrer müsse zudem über einen Transportbeförderungsschein so wie ein Taxi-Fahrer verfügen, um die Busreisenden transportieren zu dürfen. Kittendorf wies darauf hin, dass die Infrastruktur in der Region, die mal da war, statt dessen wieder aktiviert werden müsse. „Das „Elli“-Rufbussystem soll als Ergänzung dienen und nicht als Konkurrenz verstanden werden, damit alle Eventualitäten ausgeschöpft werden können“, beschreibt Kittendorf.
In den Ferien gibt es vielerorts gar keine Angebote
Die bestehenden Ilse Rufbusse wurden bereits 2021 im Norden des Landkreises in die Spur geschickt, um die Mobilität für Menschen ohne Auto auf dem flachen Land zu verbessern. Denn in vielen Orten abseits der Hauptlinien hält lediglich der Schulbus. In den Ferien gibt es zudem überhaupt keine Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr.
2022 nutzten 2700 Passagiere das Angebot des Ilse-Busses. In Neustrelitz fährt der Ilse-Bus erst seit Anfang August. Auch in der Feldberger Seenlandschaft und in der Mecklenburgischen Kleinseenplatte ist der Bus seitdem unterwegs. 405 Fahrgäste aus Neustrelitz, Feldberg und Mirow nutzten den Rufbus in dieser Zeit. „Das muss sich erst einspielen“, sagte Torsten Grahn, Geschäftsführer der Mecklenburg-Vorpommerschen Verkehrsgesellschaft (MVVG).
Ein Fahrgast wollte von Bredenfelde nach Neustrelitz gebracht werden, sodass dies nachträglich eingerichtet wurde, wie es hieß. Im Einzelfall sei dies möglich, ergänzte Grahn.
Mit Deutschland-Ticket
Die Buchung erfolgt per Telefon, online oder über eine App mindestens 60 Minuten vor der gewünschten Abfahrtszeit. Auch Vorbestellungen und Dauerbuchungen sind möglich. „Die Fahrpreise liegen über den Tarifen für die Linienbusse“, sagte Grahn. Für die Ilse-Busse gilt auch noch vorerst bis Ende des Jahres das Deutschland-Ticket.
Die Ilse-Busflotte besteht ausschließlich aus Kleinbussen. Einige davon fahren bereits batteriebetrieben. Das Ilse-Bus-Telefon ist von Montag bis Freitag zwischen 7 und 17 Uhr unter folgender Nummer empfangsbereit: 0395 35176350. Buchungen per Internet und Smartphone sind rund um die Uhr online möglich unter: www.ilse-bus.de.