Musikfestivals
Macher des 3000-Grad-Festivals in Feldberg bangen weiter
Neustrelitz / Lesedauer: 3 min

Tobias Lemke
Für die Fusion in Lärz hat der veranstaltende Verein Kulturkosmos Müritz bereits die Absage für das diesjährige Festival verkündet. Vor dem Hintergrund der aktuellen Einschränkungen zur Corona-Bekämpfung wäre eine Mega-Party mit rund 70 000 Besuchern nicht zu verantworten und nach derzeitigem Stand ohnehin verboten. Aber wie steht es um die kleineren regionalen Festivals wie das Immergut in Neustrelitz und das 3000-Grad in Feldberg?
„Wir sitzen gerade wie auf heißen Kohlen und haben derzeit die Vorbereitungen zunächst mal auf Eis gelegt“, sagt Steffi Müller vom 3000-Grad-Verein. Abgesagt ist das Feldberger Festival aktuell aber noch nicht. Die Organisatoren erwarten möglichst in dieser Woche genauere Angaben der Landesregierung zu den Veranstaltungsbeschränkungen. Konkret gehe es um die Frage, ab welcher Besucherzahl ein Musikfest eine Großveranstaltung ist. Denn nur für diese gilt aktuell ein Verbot bis Ende August. Die Feldberger 3000-Grad-Party soll mit weniger als 5000 Gästen Mitte August stattfinden. Man könnte knapp unter der Grenze für Großveranstaltungen liegen, hofft Müller. Denkbar sei eventuell auch, das Festival in abgespeckter Form stattfinden zu lassen.
„Die Gesundheit steht im Vordergrund“
Das 3000-Grad in der Feldberger Kieskuhle ist die einzige Einnahmequelle des Vereins. „Also ja, wir wären definitiv in unserer Existenz bedroht“, sagt Müller zu den Auswirkungen, die eine Absage nach sich zieht. Ein Großteil der Tickets für dieses Jahr sei bereits verkauft. Der Verein will im Fall einer Absage das Geld erstatten. Kommt es zu dem Schritt, so hoffen die Festival-Organisatoren, dass ein Teil der Ticketinhaber das Geld vielleicht aber auch spendet. „Wir wären darauf angewiesen“, sagt Müller. Besonders ärgerlich ist die ungewisse Situation für den Verein, da in diesem Sommer mit dem 10. Mal eigentlich ein Jubiläum gefeiert werden soll. „Die Gesundheit steht im Vordergrund“, betont Müller aber bei allen Schwierigkeiten und Kopfzerbrechen.
Die Organisatoren vom Neustrelitzer Verein Immergutrocken hatten sich bereits Ende März, als die Corona-Maßnahmen gerade erst hochgefahren wurden, zu einer Verschiebung ihres Festivals entschieden. Das Immergut-Festival 2020 befinde sich weiterhin in der Vorbereitungsphase, heißt es in einer aktuellen Mitteilung des veranstaltenden Vereins. Die 21. Ausgabe des Festivals in Neustrelitz soll nun vom 3. bis 5. September über die Bühne gehen. Das Immergut würde also kurz nach Ablauf der Verbotsfrist stattfinden. „Die aktuellen Zeichen stehen auf: Das Immergut-Festival 2020 findet statt. Mit der Verschiebung vom Mai in den September konnte ein großer Schritt zur diesjährigen Durchführung gemacht werden“, sind die Organisatoren optimistisch, dass es am Ende klappt.
Festivalmotto: „Was ist jetzt?”
Trotz der Verlegung sei es auch gelungen, den Großteil der Musiker zu übernehmen. Lücken, die im Veranstaltungsprogramm entstanden seien, sollen mit weiteren Künstlern besetzt werden. Derzeit liefen dazu die letzten Gespräche, heißt es. „Was ist jetzt?“, lautet das diesjährige Festivalmotto und sei wohl aktueller denn je. Ein wachsames Auge wollen die Immergutrocker dabei weiterhin auf die Corona-Lage haben. „Selbstverständlich steht die kollektive Gesundheit weiterhin im Vordergrund und wird die Planungen begleiten“, heißt es dazu.