Raffiniertes Design
Neue Galerie in Seewalde punktet mit Heimat-Produkten
Seewalde / Lesedauer: 3 min

Robin Peters
Im beschaulichen Seewalde überzeugt die neue Galerie „Maxluzi“ vor allem durch den Überraschungseffekt: „Die Menschen kommen um die Ecke und rechnen nicht damit, so etwas zu sehen“, sagt Inhaber Max Strack. Und tatsächlich: Der raffiniert ausgeleuchtete Raum sticht im Gutshof von Seewalde geradezu hervor. Außergewöhnliche Lampen – unter anderem aus dünnem, gepressten Hobelspan – und diverse Schalen werden in zurückhaltendem Design perfekt in Szene gesetzt. „Alles ist aus heimischen Hölzern“, sagt Strack – die meisten stammen sogar direkt aus Seewalde.
Zusammen mit Max Strack stand Luzi Graf Pate für den Galerienamen. Sie bedruckt außerdem T-Shirts, Stofftaschen und Rucksäcke mit Natur-Motiven. „Ich habe Schilf abfotografiert, wie es sich im Wasser spiegelt“, sagt die 38-Jährige.
Das Konzept der beiden kommt offenbar an: „Es ist auffällig, wie angesagt es plötzlich ist, etwas anderes zu sehen, etwas, das noch Qualität hat“, sagt Strack. Bis dahin war es aber ein langer Weg. „Der Raum war zuerst stark sanierungsbedürftig“, sagt Strack.
Erst mal nur Nebenbei-Kunst
Luzi Graf und Max Strack sind erst kürzlich mit ihrer Galerie nach Seewalde gezogen – in erster Linie wegen Tochter Maja. Die beiden stellten ihre Werke zuvor für ein Jahr in Strasen aus – dort allerdings noch nicht mit voller Kraft. „Wir fangen erst jetzt an, es aktiv zu betreiben“, so Strack. Noch verkaufen Strack und Graf ihre kleinen Kunstwerke nur nebenbei. „Wir haben aber vor, es langfristig hauptberuflich zu machen“, so Strack.
Das Erfolgsgeheimnis: Luzi Graf hat ihre Kunstfertigkeit beim bekannten deutschen Lampendesigner IngoMaurer gelernt. Dennoch lassen sich die beiden die Elektronik der Lichter vorkonfektionieren. „Hier hat alles Hand und Fuß.“ In ein Möbelhaus würden Max Strack und Luzi Graf nach eigener Aussage nie gehen. „Wir haben beide einen ausgeprägten Kreativitätsdrang“, sagt Strack. Pro Tag fertigt der 34-Jährige mehr als ein Kunstwerk. Doch das erfordert die richtige Vorbereitung: „Ein Jahr muss eine Schale nach dem ersten Drechseln trocknen“, sagt Strack. Denn das Holz verforme sich noch. Erst danach drechselt er die Schale fertig und ölt sie. Dabei geht der Handwerker sparsam mit seinen Materialien um. Aus einem kurzen Stamm entstehen zwei Schalen, eine Pfeffermühle und Teller. „Die Späne kommen als Streu in den Hühnerstall“, so Strack.
Fast alle Holzarbeiten im Dorf werden erledigt
Sein Material muss sich Strack oft gar nicht groß erkämpfen. „Viele Leute rufen mich einfach an, ob ich Holz haben möchte“, sagt Max Strack. Ohnehin übernehme er mittlerweile fast alle Holzarbeiten im Dorf. Welches Holz sich für welche Verarbeitung besonders eignet, kann Strack nicht mit wenigen Worten erläutern. „Dazu braucht es eine Menge Erfahrung.“ Die möchte der Holz-Künstler bald aber weitergeben. „In Zukunft will ich auch Drechselkurse anbieten.“ Das einzige Manko des neuen Arbeits- und Wohnortes: „Wir leben jetzt im Funkloch“, so Strack. Seiner Arbeit als selbstständiger Zimmermann könne er so kaum noch nachkommen.