Für die Bühnenbilder

Neue Theaterwerkstatt wird in Neustrelitz für 3,1 Millionen Euro gebaut

Neustrelitz / Lesedauer: 3 min

Die Theater- und Orchester GmbH lässt eine Halle am Stadtrand von Neustrelitz errichten. Tischler, Kascheure oder Dekorateure werden hier künftig an Bühnenbildern arbeiten.
Veröffentlicht:16.10.2020, 06:58
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Von:
  • Author ImageTobias Lemke
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Sie sind die Künstler hinter der Kunst, die Bühnenbildner und Handwerker einer Theaterwerkstatt. Bei der Theater- und Orchester GmbH (TOG) in Neustrelitz wird ihnen nun eine neue Bühne bereitet, genauer gesagt eine neue Werkstatt. Am Bürgerseeweg wird derzeit schon das Baufeld für den Neubau vorbereitet. Anfang November solle die Grundsteinlegung für das mehr als 3,1 Millionen Euro teure Projekt erfolgen, berichtet Malte Bähr, kaufmännischen Geschäftsführer der TOG. Neustrelitz.

Aktuell sind die Theaterwerkstätten im Neustrelitzer Probenhaus, teils in einem alten Heizhaus sowie in umgebauten Wohnungen untergebracht. „Der Zustand ist nicht mehr haltbar“, erklärt Bähr, dass es höchste Zeit für den Umzug wird. Geplant ist das Projekt immerhin schon lange. So sollte Neustrelitz zunächst mit der Theaterreform zentraler Werkstattort für das angedachte Staatstheater Nordost werden. Die Reformpläne wurden zur Freude aller Theaterfreunde wieder abgeblasen. Dennoch blieb die Notwendigkeit für einen Werkstatt-Neubau bestehen. Wurde anfangs noch der Marstall ins Auge gefasst, so steht nun der Umzug an den Bürgerseeweg fest.

Werkstätten 2,4 Kilometer vom Theater entfernt

„Wir brauchten genügend Fläche“, erklärt Bähr. Allein die geplante Industriehalle werde eine Grundfläche von 1000 Quadratmetern einnehmen. Mit Umfahrung, Verladerampen, Grünanlagen und Ausgleichsflächen hat das gesamte Areal gar eine Fläche von 4500 Quadratmetern. Die Entfernung zum Landestheater beträgt 2,4 Kilometer. Verladen müsse man die zumeist großen Konstruktionen an Bühnenbildern aber eh. Dass die Werkstätten künftig nicht mehr in direkter Nachbarschaft zum Theater liegen, sei daher nicht weiter schlimm.

In der neuen, fast 9 Meter hohen Halle werden die verschiedenen Gewerke wie Schlosser, Tischler, Maler, Kascheure und Dekorateure ihre einzelnen Arbeitsbereiche bekommen. Über große Rolltore gelangen die Bühnenbilder im Herstellungsprozess in die Einzelbereiche. Zudem ist ein Trakt mit Sanitäranlagen, Büro- und Lagerraum geplant. Eine Theaterwerkstatt zu bauen, sei natürlich mehr, als einfach nur eine Hülle hinzustellen. Wo kommen Anschlüsse hin? Wie wird belüftet? Welche Geräte und Maschinen müssen positioniert werden? „Hinter uns liegt eine komplexe Planung“, sagt Bähr.

„So ein Bühnenbild, das ist Kunst“

Die Mitarbeiterzahl in den Werkstätten soll von aktuell 12 auf 15 steigen. Von dem, was die Theater-Handwerker für die Bühne erschaffen, ist Bähr immer wieder begeistert. Es sei erstaunlich, wie aus den einzelnen Arbeitsschritten am Ende etwas entstehe, das mehr als Summe seiner Einzelteile sei. „So ein Bühnenbild, das ist Kunst“, findet der Theater-Geschäftsführer. Der Umzug der Werkstatt soll so getaktet werden, dass er während des laufenden Theaterbetriebs stattfinden kann. Immerhin besteht die Hoffnung, dass zur geplanten Fertigstellung im Spätsommer nächsten Jahres alles wieder in geregelten Bahnen verläuft, sagt Bähr vor dem Hintergrund der aktuell wieder prekärer werdenden Corona-Lage und den Auswirkungen auf Theaterveranstaltungen.