Neuer Wohnraum – Woldegk will 2023 Bauantrag für neues Quartier stellen
Woldegk / Lesedauer: 3 min

Rückblick und Ausschau auf Kommendes wurde am Freitagabend beim Neujahrsempfang in Woldegk gegeben. Dabei wurde deutlich, dass die Windmühlenstadt trotz gestiegener Herausforderungen bei den Baupreisen auch 2023 die Stadtentwicklung weiter anstoßen will beziehungsweise auch muss.
Planung für Heiliggeist-Quartier
Letzteres trifft etwa auf die 1,5 Millionen Euro teure Sanierung des unterirdisch verlaufenden und beschädigten Dieckgrabens zu. In der Frage erhofft sich die Stadt, in diesem Jahr voranzukommen. Denn nach wie vor bestehe das Problem, dass aktuell nur Fördermittel für offene Entwässerungssysteme bereitgestellt würden, erklärte Woldegks Bürgermeister Ernst-Jürgen Lode (SPD). Eine Öffnung des Dieckgrabens in Woldegk sei jedoch ausgeschlossen, so Lode.
Ein anderes Bauprojekt wird hingegen für alle Woldegker sichtbar über die Erde ablaufen. Für das Heiliggeist-Quartier soll in diesem Jahr die Planung zum Abschluss kommen. Ziel sei es, im Herbst einen Bauantrag stellen zu können. Die Stadt hatte für die Neubebauung eigens einen Architekturwettbewerb ins Leben gerufen, aus dem das Neubrandenburger Büro Milatz.Schmidt Architekten GmbH zusammen mit Martin Ebert, Professor für Architektur an der Universität im norwegischem Ås, als Sieger hervorgingen. Die Stadt werde mit dem Quartier ein neues Gesicht erhalten, so Ebert, der den Siegerentwurf den Gästen am Freitagabend nochmals näher vorstellte.
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Kreditaufnahme für Vorhaben nötig
In ihrem Entwurf haben sich die Architekten dabei auf die historischen Wurzeln besonnen. In der Klosterstraße, wo zuletzt zwei Wohnblöcke abgerissen wurden, hatte sich bis 1793 die Heiliggeist-Kapelle und eine wohltätige Stiftung der Stadt befunden. Bürger konnten ihr Vermögen stiften und erhielten Wohnrecht, zugleich wurde sich um Kranke und Arme gekümmert. „Diese Gemeinschaftsidee wollten wir mit unserem Entwurf ins 21. Jahrhundert holen“, erklärte Ebert.
Entstehen werde Wohnbebauung und ein medizinisches Zentrum, wobei das Konzept eine kleinteilige Bebauung mit unterschiedlichen Fassadengestaltungen vorsieht. Auf der Ecke, dem einstigen Standort der Kapelle, soll ein Gemeinschaftshaus mit Veranstaltungsraum für bis zu 100 Personen entstehen. Das Gebäude zeichnet sich durch eine auffällige Dach- und Fassadengestaltung aus. Wunschtermin für einen Baustart wäre im kommenden Jahr und Abschluss der Arbeiten bis 2026, hieß es.
Quartier-Kosten auf 6,6 Millionen Euro geschätzt
Was die finanzielle Untersetzung des Projekts betrifft, so habe das Land signalisiert, unterstützen zu wollen, und darauf setze man auch, sagte Lode gegenüber dem Nordkurier. Es seien aber auch Kreditaufnahmen der Kommune nötig. Aktuell liege die Kostenschätzung für den Bau des Heiliggeist-Quartiers bei 6,6 Millionen Euro.
Mit dem avisierten Neubau eines Sportzentrums für 2,3 Millionen Euro nannte Lode zudem noch ein weiteres Vorhaben, bei dem die Stadt 2023 weiter vorankommen wolle. Zudem werde aktuell mit der Sanierung des ehemaligen Gaswerks in privater Initiative einem historischen Gebäude in Woldegk neues Leben eingehaucht. Geschafft wurde derweil im Vorjahr der Abriss des Chausseehauses in Petersdorf.