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Katzenparadies

Neustrelitz hat ein neues Tierheim

Neustrelitz / Lesedauer: 3 min

Aus einem heruntergekommenen Haus in der Pappelallee haben Tierfreunde ein Katzenparadies gemacht. Der Verein versorgt derzeit 30 Tiere.
Veröffentlicht:15.07.2019, 07:36

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Dieser Tag musste gefeiert werden. Nach vielen Arbeitsstunden und manch bürokratischer Hürde hat der Verein Katzenparadies nun die Betriebserlaubnis zum Betreiben eines Tierheimes in Neustrelitz in der Pappelallee 1. Der Weg dahin begann im Oktober 2017 mit einem traurigen Ereignis. „Damals war in dem Haus ein alter Mann gestorben, der hier mit 23 Katzen gelebt hatte”, sagt Manuela Jeschke.

Die Stadt als Grundstückseigentümerin suchte nach einer Lösung, um die verwaisten Tiere unterzubringen. Aber die ortsansässigen Tierschutzvereine sahen sich außer Stande, diese Aufgabe zu übernehmen. Zumal auch das völlig verwahrloste Haus – hier hatten tatsächlich die Katzen die Regie übernommen – zum Aufgabenkatalog gehörte. „Als mein Mann und ich uns das Anwesen angesehen haben, wussten wir, hier darf man keine Minute länger warten. Die Tiere waren in einem schrecklichen Zustand”, erinnert sich Manuela Jeschke. Die beiden packten an und nach und nach schlossen sich immer mehr Leute an, um Haus und Hof zu entrümpeln und den verwaisten Katzen eine artgerechte Bleibe herzurichten.

Verein ist auf Spenden angewiesen

Aus der privaten Initiative wurde am 8. Dezember 2018 ein eingetragener Verein mit Namen Katzenparadies Neustrelitz. Denn genau das wollen die 25 Mitglieder den Tieren bieten. Im Laufe der Zeit entstanden auf dem 2200 Quadratmeter großen Gelände mehrere Gehege. Das Haus beherbergt einen Quarantäneraum und mehrere liebevoll eingerichtete Katzenzimmer. " Wir lehnen Käfig- und Massenhaltung in Räumen ab. Die meisten Katzen lieben Freigang. Sie wollen jagen, erkunden, toben, sich in der Sonne aalen und vieles mehr. Unser Projekt bietet all das. Katzen, die noch nie die draußen waren, erleben bei uns zum ersten Mal wie es ist, Fliegen zu fangen, an Büschen zu schnuppern, zu ströpern und jede Menge mehr”, beschreibt Manuela Jeschke den Anspruch des Vereins. Und wer sich auf dem Gelände umsieht, erkennt dass hier zwischen Anspruch und Wirklichkeit keine Lücke klafft.

Viel Kraft, Zeit und Geld stecken die Vereinsmitglieder in ihr Projekt. Umso stolzer macht es sie, dass ihr Einsatz nun mit der Betriebserlaubnis durch das Veterinäramt anerkannt wird und auch der Tierschutzbund Deutschland den Verein in seine Reihen aufgenommen hat. Kerstin Lenz, Vorsitzende des Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern, zeigte sich sehr angetan vom Katzenparadiese. „Solche Bedingungen wie hier können die wenigsten Tierschutzvereine den Tieren bieten”, sagte sie und spielt damit auch auf das großzügige Gelände an.

Derzeit bietet das Katzenparadies 30 Tieren ein Heim. Damit sie dauerhaft gut versorgt werden können – dazu zählt neben Futter auch die tierärztliche Betreuen – , ist der Verein auf Spenden und Tierpatenschaften angewiesen. „Das klappt bisher ganz gut. Wir lassen uns immer wieder etwas einfallen, um Spenden einzuwerben”, sagt Manuela Jeschke. Gerade hat der Verein einen Bewilligungsbescheid des Landesförderinstituts erhalten. Mit dem Geld soll das Dach des Hauses saniert werden. Auch ein Anbau ist geplant. Hier soll die Krankenstation eingerichtet werden. Mit der Stadt sei man zudem im Gespräch, auch das Nachbargrundstück zu pachten, um noch mehr Katzen aufnehmen zu können. „Der Bedarf ist groß. Es gibt noch jede Menge herrenlose Katzen”, sagt Manuela Jeschke.