Tierquälerei

Pferde-Ripper schlägt auf Koppel bei Mirow zu

Mirow / Lesedauer: 2 min

Erneut wurde ein Pferd im Umland von Neustrelitz mit einem Messer verletzt. Die Polizei sucht Zeugen und ermittelt wegen Sachbeschädigung sowie des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz.
Veröffentlicht:17.09.2019, 11:59

Von:
  • Tobias Lemke
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Wie jetzt auf Nordkurier-Nachfrage bei der Polizei bekannt wurde, hat es in Mecklenburg-Strelitz erneut einen Angriff auf ein Pferd gegeben. Das Tier wurde in der vergangenen Woche durch einen Unbekannten oder eine Gruppe von Unbekannten auf einer Koppel nahe der Schleuse von Diemitz (Ortsteil von Mirow) verletzt.

Es ist bereits das dritte Pferd, das in diesem Jahr in der Region um Neustrelitz Opfer einer Messer-Attacke wurde. Weitere Vorfälle sind zudem im Nachbarbundesland Brandenburg bei der Polizei aktenkundig.

Im aktuellen Fall hatte die Tierhalterin an ihrem Pferd Verletzungen im Halsbereich festgestellt und dies am Dienstag voriger Woche bei der Polizei zur Anzeige gebracht. Demnach müsse sich die Tat im Zeitraum zwischen Montagabend, 9. September, und Dienstagvormittag, 10. September, zugetragen haben.

Durch Stiche am Hals verletzt

Die Pferdebesitzerin habe geschildert, dass ihr Tier durch zwei Schnitte beziehungsweise Stiche am Hals verletzt wurde, erklärt Kathrin Jähner, Sprecherin der Polizeiinspektion Neubrandenburg. Die Wunden seien zum Glück nicht sehr tief, sondern recht oberflächlich, so die weiteren Ausführungen der Halterin. Ermittelt wird trotzdem, und zwar wegen Sachbeschädigung und des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz.

Die Frau hatte sich auch an den Förderverein aus Diemitz gewandt, damit dieser über seine Webseite andere Tierhalter warnt. Der Bitte kam der Verein nach und rief zeitgleich Zeugen, die etwas Verdächtiges bemerkt haben, dazu auf, sich bei der Polizei zu melden. Auch von offizieller Seite gilt der Zeugenaufruf. Wer verdächtige Personen oder Fahrzeugbewegungen beobachtet hat, wird gebeten, sich bei der Polizei in Neustrelitz unter Telefon 03981 2580 oder über die Internetwache auf www.polizei.mvnet.de zu melden. „Jeder Hinweis kann von Nutzen sein“, sagt Jähner.

Bislang kein Zusammenhang mit anderen Vorfällen

Einen Zusammenhang mit den vorangegangenen Pferderipper-Fällen aus diesem Jahr sehen die Ermittler der Polizei gegenwärtig jedoch nicht. Die Tat passe nicht zu den anderen, erklärt Jähner. Zwar wurde erneut ein Tier mit einem Messer gequält, dennoch würde sich die Art der Verletzung, etwa die Tiefe der Schnitte, und ebenso die Stelle am Hals unterscheiden.

Anfang Juli war auf einer Weide bei Godendorf eine Stute durch Stiche schwer im Genitalbereich verletzt worden. Zuvor ereignete sich ein ganz ähnlicher Fall im März auf einem Pferdehof in Ollendorf. Im Norden Brandenburgs waren Ende April in einem Stall in Groß Pankow (Prignitzkreis) und im Januar im Löwenberger Land (Oberhavel) Sportpferde mit Schnittwunden am Bauch gefunden worden. Bezüglich dieser Fälle ermitteln die Behörden mittlerweile länderübergreifend.