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Vergiftung

Pilzberater warnt vor Leichtsinnigkeit bei Pilze-Apps

Feldberg / Lesedauer: 2 min

Bei Pilzberater Udo Hopp haben sich Menschen gemeldet, die verzehrt hatten, was eigentlich giftig ist. Der Experte warnt davor, sich nur auf Pilze-Apps zu verlassen.
Veröffentlicht:15.09.2021, 16:34

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Beim Feldberger Pilzberater Udo Hopp haben sich in diesem Jahr schon einige Menschen gemeldet, die nach dem Verzehr von Pilzen mit Vergiftungssymptomen zu tun hatten, die aber nicht ins Krankenhaus mussten. So hatte eine Familie, die am Feldberger Seerosenkanal unterwegs war, vermeintliche Champignons von einer Wiese gesammelt und später verspeist. Anschließend kam es bei den Kindern zu Übelkeit und Erbrechen.

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Schon drei Stunden nach dem Verzehr der Pilze wurden deren unverarbeitete Überreste dem Pilzberater vorgelegt. Es handelte sich um Karbolegerlinge, die auf Wiesen wachsen. Sie sind giftig. Bei der Familie erwies sich die Vergiftung glücklicherweise am nächsten Tag als überstanden. Nach der Erfahrung von Udo Hopp hat sich der Karbolegerling in den vergangenen Jahren stark ausgebreitet. Als er vor 40 Jahren als Pilzberater begonnen hatte, sei der Pilz noch kaum aufgetaucht.

Wenn Pilz unbekannt, dann nicht essen!

Udo Hopp warnt in diesem Zuge davor, dass Pilzsammler nicht einfach auf Pilze-Apps vertrauen sollen. „Diese Apps sind hilfreich, wenn man Pilze kennenlernen möchte, aber nicht, wenn man darüber entscheiden soll, ob sie essbar sind oder nicht.“ Die sicherste Methode, sich vor einer Pilzvergiftung zu schützen, sei immer noch, nur die Pilze zu verwenden, die man als essbare Pilze kennt. Im Zweifel sollte mit den frischen Pilzen samt Stiel und Kappe der Pilzberater aufgesucht werden.

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Udo Hopp selbst empfiehlt übrigens ausschließlich Pilze, von denen er weiß, dass sie essbar sind. Bei Pilzen, die auch er nicht kennt und die erst noch bestimmt werden müssten, rät er grundsätzlich vom Verzehr ab, sagte der Pilzberater dem Nordkurier in dieser Woche.

Mehr zum Thema: Super-Steinpilz wiegt fast ein ganzes Kilogramm

Wer einen Pilzberater in seiner Region aufsuchen möchte, kann sich im Internet beim Landesgesundheitsamt und beim Landkreis Mecklenburgische Seenplatte informieren. Dort sind allein für die Region Mecklenburgische Seenplatte acht Pilzberater aufgelistet.