StartseiteRegionalNeustrelitzRadwanderer auf dem Fernradweg müssen in der Seenplatte leiden

Berlin–Kopenhagen

Radwanderer auf dem Fernradweg müssen in der Seenplatte leiden

Wesenberg / Lesedauer: 3 min

Die Sanierung des Fernradwegs auf dem Abschnitt südlich von Wesenberg lässt weiter auf sich warten. Für einen anderen Abschnitt gibt es Hoffnung.
Veröffentlicht:08.07.2022, 06:05

Artikel teilen:

Es hat wieder nicht geklappt. Der Fernradweg Berlin-Kopenhagen bleibt auf dem Teilstück zwischen Wesenberg und Wustrow ein leidiges Thema für die Kommunen. Leiden müssen am Ende vor allem aber die Radler, die weiterhin auf eine Sanierung warten.

Denn Geld aus dem Bundesprogramm „Radnetz Deutschland“ wird es für diesen Abschnitt des Fernwegs nicht geben, wie es jetzt auf Nordkurier-Nachfrage vom Landkreis Mecklenburgische Seenplatte hieß. Zwischen Wesenberg und Wustrow werden die Radler auf die Kreisstraße geschickt.

Mehr lesen:Radweg Penzlin–Neustrelitz endlich ohne Lücken

Route soll wieder zurück in den Wald

Ursprünglich führte die Route aber abseits der Straße durch den Wald über Neu Drosedow. Dorthin soll sie auch wieder verlegt werden, am besten als gut ausgebaute Fahrradstraße, die dann zum Beispiel auch von der Forst genutzt werden könnte. Seit mehreren Jahren halten sowohl die Gemeinde Wustrow als auch die Stadt Wesenberg Eigenanteile im Haushalt für das Vorhaben zurück. Die Bereitschaft vor Ort ist also da. Nur alleine stemmen lässt sich das Projekt, bei dem voraussichtlich Kosten im sechsstelligen Bereich anfallen, eben nicht.

Dabei waren die Hoffnung groß. „Wir wollen die Route zurück in den Wald haben und auch der Landkreis geht da mit“, bekräftigt Enrico Hackbarth, Chef der Kleinseenplatte Touristik GmbH. Festgehalten ist das auch im Kooperationskonzept des Kreises mit den Kommunen zum Radverkehr. Darin wird der Radfernweg Berlin-Kopenhagen als eine „zentrale Achse und bedeutende touristische Radroute“ beschrieben, „die es mit einem hohen Qualitätsniveau landes- und bundesweit zu stärken gilt“. Seit Jahren wird vor Ort auch darauf hingewiesen, dass die Umleitungsstrecke ihre Tücken hat. Die Kreisstraße ist zwar nicht stark befahren, dafür aber hügelig, schmal und teils schwer einsehbar. Damit nicht genug. Mancher Radler nutzt die Umleitung gar nicht. „Es ist ein leidiges Thema. Es sind immer wieder Radler auf der B122 zu sehen, was hochgefährlich ist“, sagt etwa Wustrows Bürgermeister Heiko Kruse (CDU).

Das könnte sie auch interessieren:Ersehnte Radwege lassen in der Mecklenburgischen Schweiz auf sich warten

Mehr als 220 Anträge waren eingegangen

Laut Auskunft vom Landkreis sei die Resonanz auf das Förderprogramm „Radnetz Deutschland“ enorm gewesen. So sei im Ablehnungsschreiben mitgeteilt worden, dass mehr als 220 Anträge mit einem Antragsvolumen von rund 159 Millionen Euro eingegangen waren und dass das von der Seenplatte beantragte Vorhaben keine Berücksichtigung finden konnte. Nun soll es über einen anderen Geldtopf klappen. „Der Landkreis bereitet derzeit eine Antragsstellung von Fördermitteln aus dem Förderprogramm ,Stadt und Land’ vor“, berichtet Kreis-Sprecher Nils Henke.

Nächster Antrag gestellt

Eine gute Nachricht könnte es für den Fernradweg Berlin-Kopenhagen im Bereich der Kleinseenplatte demnächst aber doch noch geben. Der Landkreis hat im Programm „Stadt und Land“ ebenfalls einen Förderantrag für einen straßenbegleitenden Radweg von Strasen bis Wustrow gestellt. Auch in diesem Abschnitt, teils mit Pflasterstraße, hapert es mit der Qualität auf der Fernradroute. Laut Henke erwarte der Landkreis in den nächsten Wochen aber den Bewilligungsbescheid.