Ehrenamt

So werden Hunde für den Rettungseinsatz trainiert

Neustrelitz / Lesedauer: 3 min

Organisationen, Einrichtungen und Vereine aus dem Tierschutz, dem Rettungsdienst und dem Naturschutz stellten bei der Ehrenamtsmesse in der Nehru-Schule ihre Arbeit vor. 
Veröffentlicht:12.09.2023, 16:52

Von:
  • Jana Schrödter
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Das Ehrenamt einmal live erleben – das konnten die Kinder und Jugendlichen der Jawaharlal-Nehru-Schule am Dienstagvormittag auf dem Schulhof. Sie lauschten gespannt den Mitarbeitern des Technischen Hilfswerkes (THW), die ihnen geduldig den Einsatz von Lufthebekissen bei einer verschütteten Person nach einem Erdbeben erklärten. Bei Rettungseinsätzen durch das THW komme es viel auf die Logistik und die Kommunikation an, erfuhren die Schüler. Bei der Suche nach vermissten Personen helfen auch Rettungshunde.

Rettungshunde können bis zu drei Hektar absuchen

Die Schüler und Schülerinnen von der fünften bis zur zehnten Jahrgangsstufe hatten reichlich Fragen an die Ehrenamtlichen. Wie werden die Hunde im Notfall eingesetzt, wie werden sie ausgebildet und was muss ein Hund mitbringen, um als Rettungshund zu arbeiten? Wencke Mahnke vom Deutschen Roten Kreuz Mecklenburgische Seenplatte (DRK) erklärte den Jugendlichen, dass Rettungshunde ein Gebiet bis zu drei Hektar absuchen können. Dabei führe ihre Suchroute über Stock und Stein, durch den Wald, bergauf– und bergab.

Zunächst teste man die Hunde in einem Verweistest. Ein Prüfungselement dabei sei die offene Anzeige. In der Übung sei die zu suchende Person nicht versteckt vor dem Hund. Der Prüfer schaut, wie der Rettungshund reagiert, ob er bellt, kratzt, sich hinsetzt oder den Menschen anspringt. Manche Hunde würden gar nicht erst bellen, sondern zum Rettungshundeführer zurückkommen, um ihn zu animieren, gemeinsam zu der gesuchten Person zu laufen, heißt es von den DRK-Mitarbeitern. „Wichtig ist, dass der Hund nicht kratzt, denn oft werden ältere Personen gesucht. Diese haben eine dünne Haut und wer verletzt ist, möchte nicht noch mehr verletzt werden“, sagt Mahnke zu den Schülern, die ihren Ausführungen interessiert folgen.

Martha Lill, Pauline Zehe, Abby Felten. Tammy Rochow, Mathea Kandler, Mira Hirschfeld und Anneliese Margarethe Georgi (von links) haben schon ein bisschen Ehrenamtserfahrung. (Foto: Jana Schrödter)

Welche Voraussetzungen ein Rettungshund mitbringen muss, das wissen einige Schüler schon. Ruhig, menschenbezogen und spielfreudig müsse er sein. Doch bevor ein Rettungshund in den Einsatz darf, werde er spielerisch in Kindergärten und Pflegeheimen auf seine Aufgabe vorbereitet, so das DRK.

Ein Mitarbeiter des THWs erklärt den Schülern den Einsatz von Luftkissen bei Erdbebenopfern. (Foto: Jana Schrödter)

Die Klasse 5m war mit ihrer Lehrerin Jana Bauer dabei. Die Zehnjährigen bringen schon viel Ehrenamtserfahrung mit: Tammy Rochow war schon einmal bei der Freiwilligen Feuerwehr, Martha Lill hat im Altersheim gesungen und Mira Hirschfeld eine Klasse ihres Vaters unterrichtet, der Lehrer ist. Abby Felten sagt, sie habe ihrer Oma, die an der Tankstelle arbeitet, geholfen.

Auf der Ehrenamtsmesse haben die Fünftklässler auf jeden Fall auch Neues gelernt, denn vom THW habe Pauline Zehe vorher noch nie etwas gehört, wie sie sagt. Auch ihre Lehrerin findet, dass die Ehrenamtsaktion eine schöne Sache und das Interesse der Kinder daran sei groß. „Ein großer Dank gilt allen Engagierten für ihre Mitwirkung bei der Messe. Teilweise mussten berufstätige Ehrenamtliche freinehmen, um dabei zu sein. Das ist hoch anerkennenswert und zeigt, wie wichtig ihnen ihr Anliegen ist“, sagt Kristina Ropenus von der Arbeiterwohlfahrt Mecklenburgische Seenplatte (AWO). Auch die Initiativen „Barfuß im Beet“ und „Neustrelitz rückt zusammen“ waren am Dienstag bei der Nachwuchsgewinnung mit von der Partie.