So will Neustrelitz Stolperfallen verschwinden lassen
Neustrelitz / Lesedauer: 3 min

Heike Sommer
Radfahren wird immer beliebter. Das hat allerdings auch zur Folge, dass die Zahl der Unfälle mit Radfahrern steigt. Waren es im Jahr 2021 insgesamt 26 Fälle in Neustrelitz (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte), stieg die Zahl im Jahr 2022 auf 37, wie die Polizei informiert. Die Stadt Neustrelitz hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Wege für Radfahrer und Fußgänger sicherer zu machen.
250 Einzelmaßnahmen
Vor einem Jahr verabschiedete die Stadtvertretung ein überarbeitetes Rad– und Fußwegekonzept, das immerhin 250 Einzelmaßnahmen beinhaltet. Diese reichen von der Bordsteinabsenkungen über Beschilderung, Beleuchtung und Radständer bis hin zum Neubau von Wegen. Dabei geht es um Wege im gesamten Stadtgebiet. Ein Ziel sei es, durchgehende Radwege auszuschildern und — wo es die vorhandene Wegbreite hergibt — gemeinsame Geh– und Radwege auszuweisen. „Hierfür laufen zurzeit finale Abstimmungen, sodass in der zweiten Jahreshälfte 2023 weitere Maßnahmen umgesetzt werden können“, informiert Rathaussprecherin Petra Ludewig auf Nordkurier–Anfrage.
Zufahrten werden umgepflastert
Aktuell konzentriert sich die Stadt auf Maßnahmen in der Innenstadt und in Kiefernheide. So beginnen beispielsweise in der nächsten Woche Bauarbeiten in der Strelitzer Straße. Zwischen dem Platz am Tiergarten und dem Markt werden die Grundstückszufahrten umgepflastert und neue Querungshilfen eingebaut. „Die Oberfläche der Zufahrten und Straßenquerungen wird ebener und damit für Fußgänger und Radfahrer komfortabler gestaltet“, sagt Petra Ludewig. Neben zwei Querungen der Strelitzer Straße an der Sparkasse und am Markt sollen auch die Querungen an den einmündenden Straßen — Rietpietschgang, Elisabethstraße, Katersteig, Kinogang — verändert werden.
Fast 200.000 Euro werden investiert
Zuerst wird im Bereich Sparkasse eine neue Querungshilfe mit geschnittenem Natursteinpflaster gebaut. „Sämtliches in den Zufahrten und Querungen vorhandene Natursteinmaterial wird aufbereitet und wiederverwendet. Dazu wird das Pflaster abschnittsweise aufgenommen, in einer Firma der Region beschnitten und wieder eingebaut“, beschreibt die Rathaussprecherin. Für die Bauarbeiten in der Strelitzer Straße nimmt die Stadt 190.000 Euro in die Hand. Die Arbeiten erfolgen zeitlich gestaffelt. Verkehrsteilnehmer werden gebeten, sich auf vorübergehende Einschränkungen einzustellen und die Beschilderungen zu beachten.
18 Bushaltestellen werden barrierefrei
Auch im Zuge von laufenden Baumaßnahmen würden die Interessen von Rad– und Fußgängern berücksichtigt. Ein Beispiel sei die Glambecker Straße mit der neuen Fahrbahnoberfläche und der Tempo–30–Ausweisung. Gleiches werde zurzeit in der Seestraße umgesetzt. Hier werde zudem eine barrierefreien Querung errichtet, zählt Petra Ludewig auf.
Noch in diesem Jahr lässt die Stadt rund 18 Bushaltestellen barrierefrei umgestalten, um Fußgängern, die den ÖPNV nutzen, das Leben zu erleichtern. „Der Auftrag ist vergeben, die Bauanlaufberatung hat in dieser Woche stattgefunden. In diesem Paket enthalten sind auch Haltestellen im Umfeld der IGS Walter Karbe als Inklusionsschule sowie Haltestellen im Umfeld von Pflegeheimen“, erklärt die Rathaussprecherin.
Zweite Radabstellanlage am Bahnhof
Auch hinter andere Maßnahmen des Rad– und Fußwegekonzepts kann die Stadt einen Haken setzen. So wird demnächst der letzte Abschnitt auf dem gemeinsamen Geh– und Radweg an der Woldegker Chaussee auf LED–Beleuchtung umgestellt. Am Bahnhof hat die Stadt Neustrelitz vor Kurzem eine zweite Fahrradabstellanlage errichtet. Dadurch sind 32 zusätzliche Abstellplätze vorhanden — eine Verdoppelung des bisherigen Angebotes.