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Vandalismus

Randalierer verderben Modellsportlern den Spaß

Neustrelitz / Lesedauer: 3 min

Randalierer haben vor einem Modellboot–Wettbewerb am Glambecker See in Neustrelitz ihre kriminelle Energie austobt. Und dabei nicht nur einen Verein geschädigt.
Veröffentlicht:03.05.2023, 11:50

Von:
  • Marlies Steffen
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Wut und Verzweiflung bei Modellbootsportlern der Region: Ihr überregionaler Wettbewerb am Glambecker See am zurückliegenden Wochenende ist von einem Fall von schwerem Vandalismus überschattet worden. Der sich zudem herumsprechen dürfte. Ein bereits am Vorabend vor dem Wettbewerb aufgestellter Anhänger wurde in der Nacht zum Sonntag von bislang unbekannten Tätern stark beschädigt. Die Polizei bestätigte den Vorfall am Dienstag auf Nordkurier–Nachfrage.

Anhänger war nur ausgeliehen

Wie der Neustrelitzer Modellsportler Ulrich Krieger sagte, sei durch die Randalierer an dem Anhänger die komplette Beleuchtungstraverse samt Nummernschild abgetreten und es seien Löcher in die Außenhaut des Anhängers geschlagen worden. Offenbar haben die Täter sogar versucht, das Gefährt ins Wasser zu schieben.

Der Anhänger war vom Wassersportclub (WSC) Neustrelitz ausgeliehen. Die Modellbootsportler, insbesondere der ausrichtende Verein aus Neustrelitz, gehen derzeit davon aus, dass sie den entstandenen Schaden nun auch noch selbst bezahlen müssen. Dabei sei der Wettbewerb schon komplett aus Eigenmitteln des Vereins finanziert worden. Es gelte aber zunächst, die Ermittlungen abzuwarten, machte Ulrich Krieger deutlich. Die Modellbootsportler hoffen zudem auf Zeugen.

Auf dem Weg an der Wettbewerbsstrecke im Bereich der Steganlage des Gymnasiums Carolinum war offenbar durch die Randalierer auch noch ein Lagerfeuer angezündet worden. „Das müssen doch Menschen beobachtet haben“, glaubt Krieger.  Modellboot–Wettbewerbe würden am Glambecker See schon seit vielen Jahren ausgetragen. „Es war das erste Mal, dass wir mit einem solchen Vorfall von Vandalismus zu tun hatten“, zeigt sich Ulrich Krieger geschockt.

Gerade erst für 1000 Euro verkehrstauglich gemacht

Wie Andree Lawrenz, Geschäftsführer des WSC Neustrelitz, sagte, war der Anhänger durch den WSC vor wenigen Tagen gerade wieder für 1000 Euro verkehrstauglich gemacht worden. Auch der WSC benötigt das Teil, etwa für Schiedsrichter und Zeitmesser, beispielsweise während der Herbstregatta oder während des Drachenbootrennens am Glambecker See.

Lawrenz geht indessen davon aus, dass der Anhänger noch zu retten und zu reparieren ist. Aber das werde nicht zum Nulltarif zu haben sein.  „Auch bei unseren Wettbewerben steht der Anhänger am Seeufer“. Passiert sei glücklicherweise noch nichts, machte der Geschäftsführer deutlich. Man wisse allerdings, dass der Glambecker See ein beliebter Ort für Randalierer sei, die ihre kriminelle Energie dort schon seit Jahren immer wieder austoben würden. 

Sport wurde fast zur Nebensache

Der eigentliche Motorboot–Wettbewerb war für den Veranstalter durch den Vorfall fast zur Nebensache geworden. Er wurde aber dennoch absolviert. 61 Einzelrennen in neun Wettbewerbsklassen standen an. Insgesamt 23 Rennbootpiloten waren aus vielen Teilen Deutschlands angereist. Die weiteste Strecke legte ein Teilnehmer aus dem Saarland zurück — immerhin 900 Kilometer. Auch drei ukrainische und in Deutschland lebende Modellsportler beteiligten sich sehr erfolgreich, hieß es seitens des Veranstalters.

Die Modellbootsportler hatten sich am Glambecker See zum Wettkampf getroffen. Sportliche Vergleiche finden dort schon seit vielen Jahren statt. (Foto: Ulrich Krieger)

Viele der Teilnehmer hätten den Wettbewerb genutzt, um für die im August in der Slowakei stattfindende Weltmeisterschaft zu trainieren. Leider seien die Witterungsbedingungen nicht die besten gewesen: Ständig sich in der Stärke ändernder böiger Nordwestwind türmte die Wellen besonders auf der Rennstrecke hoch auf, was besonders für sehr kleine Modelle eine Herausforderung war. Doch die meisten Boote seien mit den widrigen Bedingungen gut zurechtgekommen. In Bereitschaft stehende Taucher der DLRG hätten nicht helfend eingreifen müssen. Diese Bedingungen waren den beiden Neustrelitzern Maik Luplow und Ulrich Krieger gar nicht recht und so blieben ihre Ergebnisse weit unter den Erwartungen.