Soziales
Tafel muss immer mehr Bedürftige versorgen
Neustrelitz/Feldberg/Mirow / Lesedauer: 2 min

Jana Schrödter
Die Lebensmittelmärkte kalkulieren genauer – und das bekommt auch die Tafel zu spüren. „Die Lebensmittelspenden haben nachgelassen“, sagt Thomas Hildebrandt, Vorsitzender der Tafel Neustrelitz. Viele Bedürftige würden mittlerweile auch Alternativen wie die App „Too Good To Go“, nutzen, um günstig an Lebensmittel zu kommen. Mit der App bieten Einkaufsmärkte und Tankstellen nach Ladenschluss Lebensmittel zu günstigeren Konditionen zum Abholen an. „Das sind Lebensmittel, die uns fehlen“, sagt Hildebrandt.
120 Familien werden pro Woche unterstützt
Bei der Tafel wird keiner abgewiesen. 200 Menschen seien bei der Tafel angemeldet, 120 Familien versorge die Hilfsorganisation im Durchschnitt pro Woche in Neustrelitz. Darunter seien auch Familien mit fünf bis sieben Kindern, sagt Katja Knospe, Einrichtungsleiterin im Neustrelitzer Borwinheim, in dem die Tafel ihre Ausgabestelle hat. Zweimal die Woche, am Mittwoch und Freitag, können sich hilfsbedürftige Bürgergeld- oder Wohngeldempfänger hier zwischen 12 und 14 Uhr ihre Lebensmittel abholen. Ein Nachweis über die Bedürftigkeit müsse erbracht werden, so Knospe. Seit dem Jahr 2015 sei der Kundenkreis bunter geworden. Ukrainische, syrische, irakische und afghanische Bürger nehmen das Angebot der Tafel ebenfalls gerne an. „Wir verzeichnen aber auch wieder mehr Deutsche“, hat Hildebrandt festgestellt.
Spendengelder für Miete, Strom, Benzin
Neben den Lebensmittelspenden erhält die Tafel zudem anonyme Geld- und Sachspenden. Das gespendete Geld werde jedoch nicht in Lebensmittel investiert, sondern decke die Kosten für Benzin, Miete, Strom und Hygieneartikel ab, erklärt der Vorsitzende der Tafel. Auch Müllsäcke und Handschuhe werden davon gekauft.
Die Lebensmittelausgaben in Mirow, Wesenberg und Feldberg sind immer nur am Mittwoch besetzt. Da es sehr wenige Supermärkte in diesen Orten gibt, kaufen die Verantwortlichen Paletten mit beispielsweise Joghurt oder Schokolade aus dem Zentrallager des Landesverbandes der Tafel in Neubrandenburg zu. Die Tafelausgabe in Mirow werde zudem gerade umgebaut. „Für diese Ausgabestelle haben wir jetzt auch neue Gefrier- und Kühlkombis angeschafft“, sagt Hildebrandt.