Landleben
Uni-Dorf Userin sammelt Ideen für die Zukunft
Userin / Lesedauer: 3 min

Heike Sommer
Es ist viel in den vergangenen anderthalb Jahren auf der Strecke geblieben. Corona hat die Menschen auf Abstand gehalten. Jetzt will man in der Gemeinde Userin wieder zusammenrücken, die erzwungene Lethargie abschütteln. Da kommt das Projekt Uni-Dorf der Hochschule Neubrandenburg gerade Recht als eine Art Weckruf. Studierende des berufsbegleitenden Masterstudiengangs „Digitalisierung und Sozialstrukturwandel“ betreiben nicht das erste Mal Feldforschung in der Region, um Theorie und Praxis zusammenzubringen. Diesmal ist die Wahl auf die Gemeinde Userin mit ihren Ortsteilen Useriner Mühle, Zwenzow, Voßwinkel, Lindenberg und Groß Quassow gefallen. Die Gemeinde hat das Angebot gerne angenommen. „Es kann nie schaden, wenn mal jemand von außen auf unseren Kosmos guckt“, sagt Bürgermeister Axel Malonek. 660 Menschen leben in den sechs Dörfern.
Es geht um Nahverkehr, Versorgung und Integration
Im Mittelpunkt des Hochschul-Projekts stehen Fragen der örtlichen Daseinsvorsorge. Bei einem Spaziergang durch alle Ortsteile, zu dem die Studierenden Ende Mai eingeladen hatten, wurde nicht nur der Ist-Zustand in Augenschein genommen. Die Studierenden wollten auch wissen, was die Menschen über ihre Heimatgemeinde denken und was sie sich wünschen. 40 Seiten umfasst der Bericht, der als Grundlage für die nun folgende Zukunftswerkstatt dient. Sie findet am 13. und 14. August auf dem Sportplatz in Userin statt. „Jeder kann dazukommen und sich einbringen“, wirbt Bürgermeister Malonek um rege Teilnahme. Er sieht in der Veranstaltung auch eine Chance, miteinander ins Gespräch zu kommen. Vier Themen-Schwerpunkte sollen in der Zukunftswerkstatt behandelt werden. Nahverkehr, Nahversorgung, die Integration Zugezogener und Orte der Begegnung. „Diese Themen wurden ganz häufig auf dem Spaziergang im Mai angesprochen“, sagt Malonek. Moderiert wird die Veranstaltung durch die Studierenden. „Am Freitag finden Workshops statt. In kleinen Gruppen können die Leute Ideen entwickeln, wie beispielsweise die Nahversorgung noch besser gelingen kann“, sagt Vivian Schachler.
Koordinatorin wohnt selbst in Userin
Die Studiengangskoordinatorin wohnt selbst in Userin und ist mit den Themen in der Gemeinde vertraut. Am Sonnabend, dem zweiten Tag der Zukunftswerkstatt, geht es darum, Wege zur Umsetzung der Ideen zu finden. „Dabei wird es sicherlich hilfreich sein zu hören, wie es andernorts funktioniert. Zum Einstieg wird der Bürgermeister eines anderen Uni-Dorfes sprechen“, sagt Vivian Schachler.
Immerhin engagiert sich die Hochschule Neubrandenburg schon seit mehr als zehn Jahren in der Region, teilen und sammeln Studierende Wissen in den verschiedenen Gemeinden. Dabei fielen nicht wenige Impulse auf fruchtbaren Boden. Die Zukunftswerkstatt in der Gemeinde Userin findet am Freitag, 13. August, von 16.30 bis 20 Uhr und am Sonnabend, 14. August, von 10 bis 12 Uhr statt. Wer noch Fragen dazu hat, kann sich unter folgender Rufnummer an Vivian Schachler wenden: 039556934307.