Bis 1000 Euro

Vandalismus-Serie – Stadt in der Seenplatte setzt Belohnung aus

Neustrelitz / Lesedauer: 2 min

Kaputte Züge, zertrümmerte Buswartestellen, Graffiti und Schmierereien im Schlossgarten: Hilft eine Belohnung gegen den Vandalismus in Neustrelitz?
Veröffentlicht:11.05.2023, 15:45

Von:
  • Tobias Lemke
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„So geht es nicht weiter. Graffiti–Schmierereien kommen wie eine Seuche über uns.“ Mit diesen drastischen Worten leitete der Neustrelitzer Bürgermeister Andreas Grund (parteilos) im Ausschuss für Bildung und Soziales in dieser Woche eine Stellungnahme zu den aktuellen Vandalismusvorfällen in der Stadt (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) ein. Demnach haben die Taten ein Ausmaß angenommen, über das man nicht mehr hinwegschauen könne.

Abgestellter Zug demoliert

Die Grenze zur Kriminalität sei längst überschritten, sagte Grund. Zum wiederholten Male wurden im Schlossgarten mehrere Denkmalbauten sowie Bänke beschmiert. Anfang des Jahres hatten unbekannte Täter zudem eine Spur der Verwüstung in der Stadt hinterlassen. Damals wurden am Bahnhof ein abgestellter Zug demoliert, sodass er tags darauf nicht mehr eingesetzt werden konnte, sowie Scheiben von Buswartehäuschen und von einer Schule eingeschlagen. Auch Privateigentümer mussten laut Bürgermeister in der Stadt Schmierereien an Hauswänden oder Vandalismus feststellen. Opfer blinder Zerstörungswut wurde jüngst erst ein Anhänger am Glambecker See, der für einen Modellsportwettbewerb dort abgestellt war. 

Hinweis: Vorfälle zur Anzeige bringen

Wichtig sei, dass jeder Fall zur Anzeige bei der Polizei gebracht wird. Im Stadtanzeiger werde demnächst noch mal auf die strafrechtliche Verfolgbarkeit von Vandalismus hingewiesen und dazu ermutigt, jede Tat anzuzeigen. Es gehe darum, einen „Dominoeffekt“ zu verhindern. Darum wolle die Stadt zudem eine Belohnung aussetzen für Hinweise, die zur Ergreifung von Tätern führt, kündigte Grund an. Er nannte eine Summe, die sich in der Größenordnung zwischen 500 und 1000 Euro bewegen sollte.

Zusammenarbeit mit dem Jugendbeirat 

Ausschussvorsitzender Thomas Kowarik (Linksfraktion), der selbst in der Jugendarbeit tätig ist, erklärte, dass zusammen mit dem Jugendbeirat aktuell versucht werde, unter den Jugendlichen das Thema anzusprechen. „Wir versuchen, da zu sensibilisieren, wissen aber auch nicht, wer die Täter wirklich sind“, sagte Kowarik.

Seine Nachfrage, ob verfassungsfeindliche Symbolik bei den aktuell verstärkt auftretenden Schmierereien zu verzeichnen sei, verneinte der Bürgermeister mit Einschränkungen. So gebe es meist keine eindeutig verbotenen verfassungsfeindlichen Symbole, dennoch würden sich manche Codes, etwa bestimmte Kombinationen aus Buchstaben und Zahlen, einer rechtsextremen Gesinnung zuordnen lassen.