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Kriminalität

Verdacht des sexuellen Übergriffes in der JVA

Neustrelitz / Lesedauer: 2 min

Eine Lehrerin soll eine Sexualstraftat an einem minderjährigen Gefangenen der JVA Neustrelitz begangen haben. Die Ermittlungen dauern an.
Veröffentlicht:06.03.2023, 13:11
Aktualisiert:13.03.2024, 15:16

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Im Januar soll es in der JVA Neustrelitz zu einem sexuellen Übergriff durch eine Lehrerin gegenüber einem 17–jährigen Strafgefangenen gekommen sein, schrieb ein anonymer Hinweisgeber an den Nordkurier.

„Die Lehrerin kommt von außen“, heißt es in dem Schreiben. Und: „Es ist Anzeige erstattet worden.“ Auf Nachfrage des Nordkuriers bestätigte das Justizministerium eine entsprechende Anzeige. Pressesprecher Tilo Stolpe verwies allerdings darauf, dass sich das Ministerium für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz zu dem laufenden Ermittlungsverfahren nicht äußern werde.

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Bisher noch kein Resultat von der Staatsanwaltschaft

„Die in Rede stehende Person war nur kurz und ist nicht mehr für die JVA Neustrelitz tätig. Der Rechtsausschuss des Landtags ist über die Strafanzeige informiert worden“, hieß es nur von Stolpe. Der Fall wird von der Staatsanwaltschaft Neubrandenburg bearbeitet, doch ein Resultat liegt noch nicht vor. „Die polizeilichen Ermittlungen dauern an“, hieß es von Oberstaatsanwalt Andreas Lins.

In der JVA Neustrelitz mehrten sich jüngst die Berichte über Selbstverletzung und Gewaltexzesse unter den Gefangenen. Anfang November soll es laut einer Insassin, die ebenfalls anonym bleiben möchte, zu einem dramatischen Vorfall gekommen sein.

Ein polnischer Gefangener hätte sich die Pulsadern aufgeschnitten, weil er keinen Dolmetscher zur Verfügung gestellt bekommen hat, lautete ihr Vorwurf. Doch so wie geschildert, soll sich die Situation nicht zugetragen haben. Lebensgefahr bestand wohl nicht für den Insassen, wie es auf Nachfrage aus dem Schweriner Justizministerium hieß.

Gefangener musste wegen Selbstverletzung ins Krankenhaus

„Der Gefangene fügte sich, offenbar um seine Entlassung aus der Untersuchungshaft zu erzwingen, Selbstverletzungen an den Armen zu. Diese lagen nicht im Bereich der Pulsadern und waren nicht lebensbedrohlich. Der Gefangene wurde dennoch kurz im Krankenhaus vorgestellt, jedoch nach circa einer Stunde wieder in die JVA zurückgebracht, da es keine schwerwiegenden Verletzungen am Arm waren“, erklärte Ministeriumssprecher Stolpe auf Nachfrage.

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Im Dezember hätten Insassen in der JVA Neustrelitz einen Mitgefangenen misshandelt sowie gedemütigt und ihre Taten anschließend sogar ins Netz gestellt. Auf den Aufnahmen, die dem Nordkurier vorliegen, ist in einem verwackelten Video zu erkennen, wie ein junger Mann auf dem Boden liegend mehrere Faustschläge in Richtung seines Gesichtes und einen Fußtritt über sich ergehen lassen muss.

Männer posieren mit ihrem Opfer

Unterlegt wurde die Szene mit Rapmusik. Mit der Überschrift „Normalität“ soll das Video auf der Social–Media–Plattform Instagram zu sehen gewesen sein.

Darüber hinaus sind dort mehrere Bilder gelandet, auf denen drei Männer mit ihrem Opfer posieren. Mit Daumen nach oben und geballten Fäusten blicken sie in die Kamera, wobei sie ihr knieendes Opfer an einer Leine halten — offenbar ein Schal, der um den Hals des jungen Mannes gebunden wurde. Auch in diesem Fall dauern die polizeilichen Ermittlungen noch an, so Oberstaatsanwalt Lins.

Hinweis: Der Text des Artikels wurde am 13. März 2024 aktualisiert.