Mehr Natur

Was ein kleines Dorf bei Mirow für den Klimaschutz tut

Diemitz / Lesedauer: 2 min

Robinien, Traubeneichen und Haselnuss werden schon bald dort stehen, wo jetzt noch der Wind über kahles Land pfeift. Der Förderverein hat zusammen mit Landwirten ein Projekt ins Leben gerufen.
Veröffentlicht:28.03.2019, 12:19
Aktualisiert:06.01.2022, 14:17

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Scharf bläst der Wind über die große Ackerfläche hinter dem Dorf bis hin zum Rochowsee. Doch es gibt konkrete Pläne, um die Kraft des Windes und die damit verbundenen starken Bodenerosionen zu mindern. Der Förderverein Diemitz, Fabian Malt von den Grünen aus Mirow, der Landwirt Jens Berlin und Tobias Müller-Deku, dem ein größerer Teil der Fläche gehört, haben sich zusammengetan und ein „Heckenprojekt“ initiiert. Im April werden zwei jeweils 500 Meter lange Feldhecken Richtung See neu angelegt, um den Kulturraum neu zu beleben. Nach jeweils 50 Metern wird die Hecke durch fünf Meter lange Freiräume unterbrochen.

Sieben Meter breite Anpflanzungen

Landschaftsarchitekt Jürgen Helbig aus Stahnsdorf hat die Anpflanzung geplant. Insgesamt wird sie sieben Meter breit sein. Erster Bestandteil ist der sogenannte Gras- und Krautstreifen, der zu beiden Seiten der Hecke ausgesät wird und als Verbindung zwischen Hecke und Ackerfläche dient, erläutert der Fachmann. 25 verschiedene Baum- und Straucharten kommen in den Boden. Dazu gehören Strauchanpflanzungen, die bis zu vier Meter hoch werden, wie Sauerkirsch-, Brombeer- oder Wildrosensträucher. Daneben sollen Bäume wachsen, die später einmal eine Höhe von 20 Metern erreichen. Robinie, Traubeneiche, Hasel und zahlreiche Wildobstbäume, vom Apfel bis zur Pflaume, wurden dafür ausgewählt. Die großen Bäume bieten später zusätzlichen Sonnenschutz für die Tier- und Pflanzenwelt.

Viele Tiere profitieren davon

„Neben den Aufgaben als Wind- und Bodenerosionsschutz bietet eine Feldhecke einen idealen und vielfältigen Lebensraum für viele Tierarten“, erinnert Fabian Malt. Im Schutz einer Hecke könnten zahlreiche Tiere ihre Brut aufziehen und kalte Jahreszeiten besser überstehen. Ein Teil der einheimischen Singvogelarten und natürlich unzählige Kleintiere könnten gut in einer Hecke leben, sie diene als Zufluchtsort für die Bewohner der offenen Felder. „Wir leisten somit auch einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt. Außerdem sind die Erträge in unmittelbarer Nachbarschaft einer Feldhecke größer“, sagt Fabian Malt, der im Nebenerwerb Bio-Landwirt ist.