Seenplatte
Was lange währt, wird endlich ein Badesteg
Wokuhl / Lesedauer: 3 min

Heike Sommer
Lange genug hat es bis zum Baustart für den Badesteg am Dabelower See gedauert. Doch nun befindet sich das Projekt auf der Zielgeraden und bleibt dem Grundsatz treu: Gut Ding will Weile haben. Wäre alles nach Plan gelaufen, dann hätte der Badesteg bereits Ende August in Betrieb genommen werden können. Doch nach all den Schwierigkeiten, die mit dem Vorhaben einhergingen, läuft auch auf den letzten Metern nicht alles rund.
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Als es im Juli hieß, es gehe ab 16. des Monats los, da rechnete man im Bauamt des Amtes Neustrelitz Land mit einer Fertigstellung innerhalb von sechs Wochen. Es sollte anders kommen, wie so oft in der Angelegenheit, die seit mehr als fünf Jahren die Gemeinde Wokuhl-Dabelow beschäftigt. Anfangs sah es so aus, als ließe sich der bei Einheimischen und Urlaubern beliebte Steg durch eine simple Reparatur in Ordnung bringen. Für die Holzkonstruktion wollte jedoch niemand mehr die Haftung übernehmen. In mehr als 17 Gemeindevertretersitzungen wurde um Lösungen gerungen. Zunächst sollte der Holzsteg durch eine Pontonbrücke ersetzt werden. Die hohen Kosten sprachen dagegen. Schließlich musste der Steg im Frühjahr 2019 abgerissen werden. Die Dabelower mussten befürchteten, dass ihre Badestelle nie mehr mit einem Steg bestückt wird.
In allen Diskussionen hatte sich gezeigt: War es nicht das Geld, so standen bürokratische Hürden dem Vorhaben entgegen. Schließlich kam das Land zur Hilfe und erteilte im März 2021 der Gemeinde eine „Zuwendung im Rahmen der öffentlichen Dorferneuerung“ in Höhe von 114 019 Euro. Als Begründung hieß es, dass es sich bei dem Dabelower See um ein beliebtes Ausflugsziel für Einwohner und Besucher handele. Die Maßnahme diene der qualitativen Verbesserung der gemeindlichen und touristischen Infrastruktur. Dass erst mehr als ein Jahr später losgelegt werden konnte, lag an Vorschriften des Natur- und Gewässerschutzes, die Bauarbeiten zu bestimmten Zeiten verbieten.
Zusätzliche Bauauflage und schwierige Anlieferung
Mitte Oktober kann – mehr als anderthalb Jahre nach der Geldzuweisung – wohl endlich ein Schlussstrich unter die Angelegenheit gesetzt werden. Bis zum 12. Oktober habe die bauausführende Firma die Fertigstellung des Stegs in Aussicht gestellt, heißt es aus dem Amt Neustrelitz Land. Für die aktuelle Verzögerung führt Amtsleiterin Daniela Böss mehrere Ursachen an. „Die Prüfstatik für den Bau lag erst kurz vor Baubeginn vor. Sie schrieb eine zusätzliche Auflage vor“, so Böss. Demnach musste das Einbringen der Pfähle für den neuen Steg durch einen geotechnischen Sachverständigen überwacht und dokumentiert werden. Das kostete Zeit. Zudem wird in Dabelow unter Vollsperrung die Dorfstraße saniert. „Das erschwerte die Zulieferung von Baumaterialien“, sagte die Amtsleiterin.
Der neue Steg wird als Stahlkonstruktion mit in einer Gesamtlänge von 36 Metern und einem beidseitigen Geländer errichtet. Die daran anschließende Plattform kann zum Springen in das tiefe Wasser genutzt werden. Als Belag auf dem Steg wurde Lärchenholz als eine langlebige Holzart gewählt. Insgesamt werden die Baukosten mit rund 152 000 Euro veranschlagt. Die Gemeinde wird sich daran mit rund 38 000 Euro beteiligen.