Hundeflächen  gefordert

Was soll mit der Hundesteuer in Neustrelitz geschehen?

Neustrelitz / Lesedauer: 3 min

Hundekot ist in Neustrelitz ein ewiges Streitthema, bedeutet erhöhten Aufwand und Kosten für die Stadt bei der Reinigung.  Könnten Hundeauslaufwiesen die Lage verbessern? 
Veröffentlicht:19.09.2023, 05:44

Von:
  • Jana Schrödter
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Laut Statistik der Stadt würden 1566 Bürger in Neustrelitz Hundesteuer zahlen und möchten, dass diese nicht „zweckentfremdet“ wird, sondern auch den Vierbeinern zu gute kommt. Deshalb will Daniel Priebe (SPD) sich für Hundeauslaufflächen in Neustrelitz stark machen. „Für mich ist das eine tolle Idee, wo sich mit anderen Fellnasen und dessen Besitzern auszutauschen“, sagt er.

Daniel Priebe (SPD) setzt sich in Neustrelitz für Hundeauslaufflächen ein. (Foto: Tobias Lemke/Archiv)

Hundebesitzer gefragt

Dass der Wunsch bei den Hundebesitzern in Neustrelitz da ist, zeigen seine Umfrage in den sozialen Medien und die dortigen Kommentare: „Unbedingt, selbst Wesenberg hat sowas. Wir fragen uns schon lange, warum es sowas hier nicht gibt. Schön wäre auch ein 'Hundestrand' oder ein Strand, wo nicht alles verboten ist“, heißt es da oder „Auf jeden Fall. Ich bin in einer kleinen Gruppe mit Hunden, wo wir uns regelmäßig treffen und immer steht die Frage, wo wir hingehen können. Man möchte niemanden stören und trotzdem die Hund spielen lassen. Und sicher muss es dann auch noch sein.“

Die ersten Vorschläge für mögliche Auslaufwiesen sind auch schon eingegangen, beispielsweise die Flächen am Postfachzentrum, die jedes Jahr für das Festival „Immergut“ eingezäunt werden. Auch die Wiesen hinterm Erdbeeracker, in Kiefernheide auf der Fläche hinter der Integrierten Gesamtschule (IGS) und Flächen in Rudow und Strelitz–Alt sind im Gespräch. Viele Städte machen es schon vor, Neustrelitz hänge jedoch trotz der großen Anzahl an Hunden hinterher.„Also ich bin absolut dafür. Wir Hundebesitzer zahlen ja nun wirklich viele Steuern. Ich frage mich in Neustrelitz, wofür? Wir haben eine lange Zeit im 'Westen' Deutschlands gewohnt. Es gab Kot–Beutel an jeder Ecke und eingezäunte Spielwiesen. Hier in Neustrelitz rein gar nichts. Lässt man den Hund laufen, wird gemeckert. Wofür zahle ich Hundesteuer?“, fragt sich ein Kommentator bei Facebook.

Rund 75.000 Euro Hundesteuer pro Jahr

In vielen Städten und Gemeinden habe sich gezeigt, wenn sich niemand für solch einen Hundetreff und Auslaufplatz verantwortlich zeigt, dass dieser mittelfristig verdreckt. Um die Flächen dennoch sauber zu halten, sind Spendersysteme mit kostenlosen Hunde–Toiletten–Tüten unabdingbar. So könnte die Stadt auch ihr Hundekot–Problem besser in den Griff bekommen. Die Erarbeitung von Stadtinfos für Hundehalter war ebenfalls schon einmal im Gespräch.

Priebe, der als sachkundiger Einwohner dem Ausschuss für Stadtentwicklung und Bau angehört, hat das Thema nun noch mal an die Stadtpolitik herangetragen. "Es ist richtig, dass die eingenommen Hundesteuer nicht eins zu eins für die Hunde eingesetzt werden. Laut Kommunalgesetz ist dies auch nicht falsch, jedoch sehe ich es genauso. Es müsste der größte Teil dieser Steuern für solche Anlagen eingesetzt werden. Sei es für den Erhalt oder in diesem Fall für Errichtungen. Jedoch um fair zubleiben, Neustrelitz hat noch preisgünstige Hundesteuern“, sagt er.

Die Einnahmen der Hundesteuer belaufen sich jährlich auf circa 75.700 Euro.  In der Verwaltung ist das Thema ebenfalls schon angekommen. Auch Axel Zimmermann, Amtsleiter für Stadtplanung und Grundstücksentwicklung, möchte die Öffentlichkeit an der Diskussion beteiligen, wie er jüngst im Ausschuss für Kultur und Tourismus sagte.