Wesenbergs Feuerwehr soll bald mit Drehleiter ausrücken
Wesenberg / Lesedauer: 3 min

Tobias Lemke
Landauf, landab wurde mit der Feuerwehrbedarfsplanung in den Vorjahren unter anderem die Ausstattung der Feuerwehren auf den Prüfstand gehoben. Im Amt Mecklenburgische Seenplatte wurde dabei das Fehlen eines Drehleiter-Fahrzeugs festgestellt, insbesondere wenn es um Notfälle in mehrgeschossigen Wohnhäusern geht. Nun soll die teure Feuerwehrtechnik angeschafft werden. Geplant ist, das Fahrzeug künftig am Standort Wesenberg zu stationieren.
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Hohe Kosten, lange Lieferzeit
Im Amtsausschuss Mitte dieser Woche fiel für das Vorhaben nun eine richtungsweisende Entscheidung. Demnach stimmte das Gremium einer 100-prozentigen Förderung einer Drehleiter zur Absicherung des Brandschutzes und der technischen Hilfeleistung im gesamten Amtsbereich für 602 000 Euro zu, erklärte Amtsvorsteher Heiko Kruse (CDU). Die Drehleiter solle über die Zentralbeschaffung der Länder Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg gekauft werden. Dadurch kann ein Beschaffungsrabatt von immerhin 25 Prozent erzielt werden. Normalerweise koste so ein Fahrzeug rund 800 000 Euro, so Kruse. Was die Lieferzeit betrifft, so sei nicht vor 2025 mit der Drehleiter zu rechnen.
Drehleiter auch wichtig für Bauvorhaben
Der Beschluss des Amtsausschusses gilt vorbehaltlich der Zustimmung der Stadtvertretung Wesenberg bei der Sitzung am Donnerstag nächster Woche. Davon jedoch ist auszugehen. Denn schon in den Vorjahren gab es Pläne zur Anschaffung einer gebrauchten Drehleiter in der Stadt, berichtet Wesenbergs Bürgermeister Steffen Rißmann (CDU). Das hatte sich zwar wieder zerschlagen, dennoch war das Thema nicht vom Tisch. Vom rechtzeitigen Eintreffen einer Drehleiter-Feuerwehr hingen etwa weitere Vorhaben wie der Bau von Fahrstühlen an den Wohnblocks ab. Zwingend notwendig sei bei hohen Gebäuden nämlich ein zweiter Rettungsweg. Zwar rücke im Notfall zum Beispiel die Neustrelitzer Feuerwehr mit ihrer Drehleiter ins Umland aus, jedoch werde durch die Anfahrt aus der Nachbarstadt die Rettungsfrist nicht eingehalten, erklärt Rißmann.
Gemeinsame Investition
Das neue Wesenberger Feuerwehrhaus sei in weiser Voraussicht auch groß genug gebaut worden, um das Auto unterbringen zu können. Bürgermeister Rißmann betont, dass die Drehleiter aber keine rein Wesenberger Feuerwehrtechnik sein wird, sondern für den Brandschutz im gesamten Amtsbereich bestimmt sei. Die Stadt werde ihren Beitrag leisten, die anderen Gemeinden Mirow, Wustrow und Priepert aber auch. „Für einen allein wäre so eine große Investition eben nicht zu stemmen“, sagt der Bürgermeister. Wesenberg sei letztlich als zentraler Standort ausgewählt worden, von dem aus alle Orte optimal erreicht werden können, erklärt dazu auch Heiko Kruse.
Technik bringt Anreize für Ehrenamtler
Auch von Mitgliedern der Wesenberger Feuerwehr werde die Entscheidung mitgetragen, sagt Rißmann. Die neue Technik bringe sicher mehr Herausforderungen und weitere Schulungen mit sich, letztlich mache sich eine modern ausgestattete Feuerwehr aber auch attraktiv für ein ehreamtliches Engagement. Nach Jahren, in denen die Tageseinsatzbereitschaft bei der Wesenberger Wehr als problematisch zu bezeichnen war, hat sich hier die Lage bei den Brandbekämpfern zuletzt entspannt. Mehrere Feuerwehrhelfer arbeiten vor Ort. „Luft nach oben gibt es da aber sicher immer“, so Rißmann.