Tourismus

Weshalb der Abstieg zu diesem See gefährlich ist – und bleibt

Carwitz / Lesedauer: 2 min

Vor fünf Jahren begannen Planungen für einen Treppenneubau am Schmalen Luzin. Die sind allerdings nicht mehr aktuell.
Veröffentlicht:18.04.2023, 07:57

Von:
  • Marlies Steffen
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Die Dinge ändern sich. Manchmal auch heimlich still und leise: Noch vor zwei Jahren  gab es Pläne, wonach die maroden Treppenstufen zum Anleger für die Fähre über den Schmalen Luzin auf der Hullerbuschseite in der Feldberger Seenlandschaft (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) durch eine aufwendige Stahlkonstruktion ersetzt werden sollten.

Die Fertigstellung war eigentlich schon für das vergangene Jahr angekündigt. Der Neubau war seit 2018 im Gespräch. Eine Nordkurier-Nachfrage ergab nun, dass die Treppe gar nicht mehr gebaut wird. Ein vorhandener Weg, der nahe des Hotels Hullerbuschs beginnt und zum Fähranleger führt, wird alternativ genutzt.

Waldgebiet gefährdet

Der Treppenbau sei verworfen worden, weil sich die Umstände für den Neubau im Vergleich zum Planungsbeginn 2018 geändert hätten , so eine Sprecherin des Landesamtes für Natur, Umwelt und Geologie (LUNG). Ein Neubau wäre demnach extrem anspruchsvoll geworden und hätte voraussichtlich nachhaltige Schäden an dem unter Schutz stehenden Waldgebiet mit sich gebracht. Zudem hätten die Buchen in dem betroffenen Waldstück durch den Trockenstress der vergangenen Jahre sehr an Stabilität verloren. Deshalb sei auch der gewohnte Weg über die Treppe für den Besucherverkehr gesperrt werden. Der jetzt gefundene Kompromiss sei in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde, dem LUNG, der Forst und der Gemeinde erfolgt. Soweit die offizielle Darstellung.

Viele Jahre in einem schlechten Zustand

Hinter vorgehaltener Hand heißt es allerdings auch, dass es im Zusammenhang mit dem Neubau auch um Fragen der Verkehrssicherung und der Instandhaltung gegangen sei. Hier soll sich niemand gefunden haben, der die Verantwortung übernehmen wollte.

Die Treppe zu Fähranleger ist schon viele Jahre in einem sehr schlechten Zustand, die Stufen sind ausgetreten und nicht ohne Gefährdung zu begehen. Auf- beziehungsweise Abstieg verlaufen sehr steil. Die alte und gesperrte Treppe soll einer Mitteilung aus dem Landesamt für Natur, Umwelt und Geologie allerdings nicht abgerissen werden. Dies wird vor allem damit begründet, dass die Hangstabilität nicht gefährdet werden soll. Das Treppengeländer soll allerdings verschwinden. Aus Gründen des Wald- und Naturschutzes sowie der Erosionsgefahr verbiete sich auch ein Ausbau des neu ausgewiesenen Weges, hieß es aus dem LUNG.

Das Wegstück zur Luzinfähre ist Bestandteil des Wanderlehrpfades „Hullerbusch“ und wegen der Anbindung an die Fähre bei Einheimischen wie bei Gästen der Feldberger Seenlandschaft gefragt.