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Wie steht es um den historischen "Schatz" in Neustrelitz?
Neustrelitz / Lesedauer: 3 min

Nordkurier
Um zu erfahren, wie es um die Sanierung wichtiger historischer Gebäude in Neustrelitz steht, hatte sich der Ausschuss für Kultur und Tourismus der Stadt Winfried Tasler, Leiter des Staatlichen Bau- und Liegenschaftsamtes Neubrandenburg (SBL), eingeladen. Besonders die Sanierungsfortschritte der Orangerie und die künftige Nutzung standen dabei im Mittelpunkt.
Fertigstellung bis zum Frühling geplant
Nach Baubeginn seien noch etliche Leistungen hinzugekommen, insbesondere im Dachbereich, hieß es von der SBL. Tasler rechnet nun zum Jahresende mit der Fertigstellung. Derzeit werde noch die Küche ausgestattet, sagte er. Die Arbeiten im Außenbereich sollen im Frühling 2024 beendet sein.
Das prachtvolle Gebäude soll in Zukunft auch wieder Kaffeegäste und Besucher anziehen. Ab Ostern können die neuen Pächter mit dem Betrieb der Orangerie beginnen, doch brauchen sie zunächst Unterstützung. „Einige Betriebskosten sollten übernommen werden, da es sonst wirtschaftlich für den Pächter nicht tragbar wäre. Eine Einbruch-Alarmanlage oder Klimaanlage müssten für den Pächter subventioniert werden“, sagte Tasler. Derzeit liege der Pachtvertrag beim MV-Finanzministerium zur Prüfung auf dem Tisch.
Sorge um mögliche Konkurrenzsituation
Zwei Herren aus Neustrelitz – ein Koch und ein Immobilienmanager – hätten unter mehreren Bewerbern den Zuschlag bekommen. Namen nannte Tasler jedoch nicht. „Die Pächter müssen findig sein, dann können sie auch Geld machen“, schätzte Tasler die Verdienstoptionen ein. Stadtvertreter Thomas Kowarik befürchtete mit der Eröffnung des neuen Cafés in der Orangerie eine Konkurrenz zum Kulturquartier, das sich in nur circa 350 Meter Entfernung befindet. Diese Einrichtungen seien nicht miteinander vergleichbar, hielt Tasler dagegen.
Ein konkreter Termin für die Eröffnung der Orangerie stehe noch nicht fest, sagte er. Eine Zeitspanne von Ostern bis zum 9. Juni, an dem Tag, an dem die Stadtvertretung neu gewählt wird, wurde angepeilt. Als möglichen Termin schlug Bürgermeister Andreas Grund (parteilos) den Stadtgeburtstag am 20. Mai vor.
Auch die Sanierung des Marstalles am Schlosspark schreitet nach Taslers Angaben voran und soll bis Ende 2025 beendet sein. Die Backsteinfassade und die Fenster seien bereits fertig. Im ehemaligen Reizsaal, dem Mittelteil des historischen Gebäudekomplexes, sollen große Belüftungstunnel entstehen. Der Saal soll in Zukunft öffentlich genutzt. „Hier ist es jedoch schwieriger als in der Orangerie, einen Betreiber zu finden“, so Tasler. Der Saal sei für bis zu 400 Personen zugelassen.
Garagenkomplex wird zum Foyer
Der Garagenkomplex des Gebäudes soll in Zukunft als Foyer für die Spielstätte der Theater und Orchester GmbH (TOG) genutzt werden. Jedoch werde es aufgrund eines Nachtrages bezüglich der Beleuchtungsanlagen zu Verzögerungen bis zum Jahresende kommen, da dieser genehmigt werden müsse, sagte der Leiter von SBL.
Beim Schlosskeller rechner Tasler im nächsten Jahr mit eine Baubeginn. Doch zunächst müsse der Keller beräumt werden, hieß es. Das gestaltet sich aufwendig, da es hier noch eine Fledermauspopulation von circa 100 Tieren gebe. „Die Arbeiten können sich zwei Jahre hinziehen“, sagte Tasler.
Die Arbeiten an der Hebetempel-Figur sind hingegen mittlerweile abgeschlossen. Sie steht seit Anfang Oktober wieder im Schlosspark. Die Figur sei innerlich verrostet gewesen, da durch die Lüftungsschlitze Wasser eingedrungen war, so Tasler
Mehr dazu: Hebe ist zurück – und irgendwie hat sie sich verändert