Tourismus
Zwangsstopp auf der Hälfte des Tollensesee-Radrundwegs
Zippelow / Lesedauer: 3 min

Heike Sommer
Er gehört wohl zu den meistbefahrenen Radrundwegen in der Region: der 40 Kilometer lange Radweg um Tollensesee und Lieps. Mit steigenden Temperaturen wird jetzt die Zahl derjenigen rapide ansteigen, die auf ihrem Velo diese reizvolle Strecke erkunden wollen. Auf fast genau der Hälfte der Strecke – in Zippelow – heißt es jedoch nach wie vor: runter vom Rad. Die schmale Fahrbahn, die sich hier Radfahrer, Autofahrer und Fußgänger teilen, führt steil in einer Kurve hinauf beziehungsweise hinab – und sie ist durchsetzt von Schlaglöchern. „Ein Ausweichen bei Gegenverkehr ist für Radfahrer gefährlich, weil der Randstreifen tückische Abbruchkanten hat“, sagt Peter Strobl. Er ist Bürgermeister der Gemeinde Hohenzieritz.
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Schild warnt vor Steigung
Um die Unfallstelle zu entschärfen, ließ die Gemeinde schon vor Jahren ein Schild aufstellen, das vor der Steigung warnt und Radfahrer zum Absteigen auffordert. Ein Ärgernis, findet Thomas Fitzke, stellvertretender Landesvorsitzender des ADFC – Allgemeiner Fahrradclub Deutschland. „Warum werden die Radfahrer dazu genötigt? Sie sind wie die Autofahrer gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer. Für alle gilt die Straßenverkehrsordnung: Vorsicht und Rücksichtnahme“, sagt er. Aus seiner Sicht wäre es angemessener, auf dem Streckenabschnitt Schrittgeschwindigkeit vorzuschreiben.
Die Gemeinde hat nun eine andere Lösung ins Auge gefasst. „Schilder helfen kaum. Das haben wir oft genug beobachtet“, sagt Peter Strobl. Aus Sicht der Gemeindevertretung führt an einer Sanierung der Ortsdurchfahrt Zippelow kein Weg mehr vorbei. Einen entsprechenden Beschluss haben die politisch Verantwortlichen jetzt getroffen. Die Sanierung der Ortsdurchfahrt Zippelow ist jetzt Bestandteil der Haushaltsplanung der Gemeinde Hohenzieritz.
Gelder für Straßenbau werden 2023 eingeplant
Um sich einen Überblick zu verschaffen, wie teuer das Vorhaben in etwa wird, stellt die Gemeinde noch in diesem Jahr Mittel für eine qualifizierte Planung bereit. Ab 2023 plant sie dann Gelder für den Straßenbau in Zippelow ein. „Wir werden nicht ohne Zuschüsse auskommen“, sagt Peter Strobl. Der Bürgermeister hofft darauf, dass das Zippelower Vorhaben bei der Förderung seitens des Landes Zustimmung findet. Immerhin führt nicht nur der Tollenserundweg über die Ortsdurchfahrt, sondern auch der Mecklenburgische Seen-Radweg mit seinen insgesamt 558 Kilometern.
Der Landkreis nutzt gegenwärtig laut eigenem Bekunden zwei Fördermittelprogramme, um den Bau von Radwegen zu unterstützen. Allerdings handelt es sich bei der Ortsdurchfahrt nicht um einen Radweg, sondern um eine Straße. Da gelten andere Förderbedingungen. Noch. „Mit der Verkehrswende wird sich hoffentlich auch hier noch einiges ändern“, schätzt Thomas Fitzke ein. Er ist nicht nur ADFC-Funktionär, sondern auch in der Wirtschaftsförderung des Landkreises für das Radwegenetz zuständig.