Bei Woldegk
Zwei Seeadler sterben nach Zusammenstoß mit Zug
Oertzenhof / Lesedauer: 2 min

Auf der Zugstrecke Pasewalk-Neubrandenburg ist am Mittwoch ein Zug mit zwei Seeadlern zusammengestoßen - was kurz danach zu einer Verspätung führte. Wie Adlerbetreuer Andreas Hofmann vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu) sagte, war einer der Vögel sofort tot, der zweite Adler wurde so schwer verletzt, dass er kurz danach eingeschläfert wurde.
Vermutlich handele es sich um ein Brutpaar aus der Nähe. Der Triebfahrzeugführer habe den Aufprall gegen 7.15 Uhr auf Höhe Oertzenhof kaum bemerkt und erst nachgesehen, als er wenige Minuten später den Zug in Neubrandenburg einfuhr. Der zweite Seeadler hatte sich mit einem gebrochenen Flügel im Pufferbereich verfangen.
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Vogel musste eingeschläfert werden
Gegen 8.30 Uhr konnte der etwa fünf- bis sechsjährige Seeadler aus seiner misslichen Lage befreit werden. Allerdings: "Mit dem zertrümmerten Flügel und einem gebrochenen Fuß blieb nichts anderes übrig, als das etwa sechs Jahre alte Seeadlermännchen einzuschläfern", sagte Hofmann. Zunächst sah es danach aus, dass der Adler gerettet werden konnte:
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In Mecklenburg-Vorpommern leben Dutzende Seeadler. Unfälle mit Zügen gehören zu den häufigsten Todesursachen. Das liegt Experten zufolge daran, dass die Adler Aas fressen, dass oft an Bahnstrecken liegt. Da die Züge sehr leise sind, werden diese mitunter sehr spät wahrgenommen, so dass die Vögel zu spät auffliegen.
Für den betroffenen Triebwagen musste in Neubrandenburg ein Ersatzzug gestellt werden, weshalb auf der weiterführenden Strecke nach Bützow 15 Minuten Verspätung entstand.
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