„Bin dickköpfig, aber nicht nachtragend”
Strasburg / Lesedauer: 2 min

Die Fraktionen der Strasburger Stadtvertretung und Einzelkandidat Nico Jahnke (AfD) haben an die Bürger der Stadt appelliert, die demokratischen Möglichkeiten des Bürgerentscheides zu nutzen und zum Wohl der Stadt zu entscheiden. Nachdem Bürgermeisterin Heike Hammermeister-Friese (CDU) während der Stadtvertretersitzung am Donnerstagabend der Aufforderung nach einem Rücktritt nicht nachgekommen war, votierten 12 von 14 Stadtvertretern für einen Bürgerentscheid. Einen solchen hatte die Rathaus-Chefin auch selbst angeregt.
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Hintergrund des Zerwürfnisses ist ein von beiden Seiten genanntes nicht mehr vorhandenes Vertrauensverhältnis. Wie es in einer gemeinsamen Erklärung der Fraktionen nach der Sitzung hieß, ließen die Querelen und gegenseitigen Vorwürfe der letzten Zeit, welche insbesondere in der Presse thematisiert wurden, keinen anderen Ausweg zu. Letztlich habe die Bürgermeisterin über einen Zeitungsartikel alle Bemühungen zunichte gemacht, die Zusammenarbeit mit der Stadtvertretung infrage gestellt und das Bürgervotum gefordert. Nun seien die Bürger aufgefordert, am 20. November in einem Bürgerentscheid über eine mögliche Abberufung zu entscheiden.
Keine Gründe für Rücktritt
In der Sitzung hatten mehrere Stadtvertreter die Rücktrittsforderung bekräftigt. Die Bürgermeisterin wolle keine Zusammenarbeit mit der Stadtvertretung. Sie ziehe aber nicht die Konsequenz und trete zurück, sagte Manja Prepernau (Bürgerbündnis). Dadurch belaste sie die Stadt mit zusätzlichen Kosten. Den Masterplan als gemeinsame Vereinbarung habe Heike Hammermeister-Friese abgewertet. Als logischer Schritt bleibe nur der Rücktritt, sagte Livia Meier (IfS).
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Die Bürgermeisterin bekräftigte, dass es für sie keinerlei Gründe für einen Rücktritt gebe. Sie sei weiterhin gewillt, sich mit aller Kraft für die Stadt einzusetzen und zu einer positiven Entwicklung Strasburgs beizutragen. Den Auftrag dazu habe sie 2018 von den Bürgern bekommen. Sie sei davon überzeugt, dass Strasburg eine Zukunft hat, vor allem eine Zukunft als eigenständige Gemeinde mit einer Verwaltung vor Ort. „Sollten die Bürger mich im Amt bestätigen, verspreche ich, dass wir gemeinsam einen Weg finden werden, wieder konstruktiv miteinander zu arbeiten. Ich bin zwar vielleicht gelegentlich ein wenig dickköpfig, aber niemals nachtragend“, sagte Hammermeister-Friese.