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„Endlich wieder atmen“ – Freude über Wegfall der Maskenpflicht

Pasewalk / Lesedauer: 3 min

Die Maske in Bus und Bahn ist gefallen. Doch wie kommt das bei den Fahrgästen, bei Busfahrern und Zugbegleitern an?
Veröffentlicht:02.02.2023, 15:03

Von:
  • Zoltán Szabó
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Die Maske kann man seit Donnerstag bis auf Weiteres in der Tasche stecken lassen. Das freut viele Fahrgäste, wie eine kurze Nordkurier-Umfrage am Pasewalker Bahnhof zeigt.

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Das Ehepaar Pechstein aus Uhlenkrug sieht der neuen Freiheit mit gemischten Gefühlen entgegen. Einerseits freue sich Werner Pechstein, doch als ehrenamtlicher Busfahrer für einen Kindergarten befürchtet er, dass sich die kleinen Kinder, die er befördert, jetzt eher mit Krankheiten anstecken. Er selbst wolle sich auch nicht anstecken, auch wenn er keine Angst mehr vor Corona habe, wie er betont. Schließlich sei er ebenso wie seine Frau mehrfach geimpft. Gudrun Pechstein begrüßt den Wegfall der Maske ebenfalls, aber ein „mulmiges Gefühl“ werde doch bleiben beim Zugfahren.

Völliges Chaos bei Regelungen

Anke K. aus der Uecker-Randow-Region, die ihren vollen Namen lieber nicht nennen will, findet das Ende der Maskenpflicht „sehr gut“. Maske zu tragen sei „sehr lästig“ gewesen. Es habe ein „völliges Chaos“ bei den Regelungen geherrscht. Niemand habe mehr gewusst, wann man eine Maske habe tragen müssen und wann nicht. Eine klare Ansage habe gefehlt. Sie selbst sei ungeimpft geblieben und habe sich über den „Aktionismus“ im Gesundheitsministerium gewundert, obwohl keine Erfahrungen und Kenntnisse zum Virus vorgelegen hätten. Auch die Folgen der Maßnahmen seien nicht absehbar.

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Kris Strauss aus Ueckermünde sieht das ganz anders. Es sei schade, dass die Leute die Maskenpflicht „als Einschränkung der persönlichen Freiheit begriffen“ hätten, sagt sie. Sie habe das Verantwortungsgefühl bei einigen Mitmenschen vermisst. Die Notwendigkeit der Masken sei von der Politik schlecht kommuniziert worden. Die Ueckermünderin persönlich will auch weiterhin künftig eine Maske tragen, wenn viele Menschen in der Bahn zusammensitzen. Wenn nur wenige Leute mitfahren, würde sie diese aber auch absetzen.

Beschlagene Brille erhöhte die Stolpergefahr

Die Berlinerin Margitta Moldenhauer erklärt, als Brillenträger sei es mit Maske immer schwierig gewesen, weil die Brille schnell beschlagen hat. Im Bus habe das die Stolpergefahr erhöht. Sie ist froh über den Wegfall der Maske. „Wir werden uns daran gewöhnen müssen, damit zu leben. Corona wird nicht mehr weggehen“, sagt sie. Sie werde aber eine Maske tragen, wenn jemand in Bus oder Bahn neben ihr verschnupft sei, das wünscht sie sich ebenfalls von denjenigen, die erkältet seien.

Auch die Zugbegleiter schätzen die zurückgewonnene Freiheit. Anke Dihla sagt: „Endlich kann man wieder atmen“. Das sei für die Bahn-Mitarbeiter, die jeden Tag die Maske im Zug tragen mussten, die lang ersehnte Erlösung. Ihr Kollege einen Waggon weiter, der seinen Namen nicht nennen will, pflichtet ihr mit einem Lächeln bei. Das sei „super“.

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Weniger Müll im Bus

Busfahrer Stephan Lenz freut sich ebenso über das Auslaufen der Regelung. Er selbst habe im Bus zwar keine Maske tragen müssen, doch Tatsache sei, dass einige Fahrgäste sich zuletzt nicht mehr an die Maskenpflicht gehalten hätten. Wenn er sie ermahnt habe, hätten sie die Anweisung einfach ignoriert.

Es sei auch deshalb gut, weil nun weniger Müll im Bus entstehe. Einige Leute hätten ihre defekten Masken einfach liegen lassen, er als Busfahrer habe sie dann einsammeln und entsorgen müssen. Ein praktisches Problem habe es zudem bei älteren Leuten mit beschlagener Brille gegeben, weil sie teils den Geldschacht für das Rückgeld nicht sofort finden konnten.

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