Altenheim-Umbau
Bauprojekt für mehr Einzelzimmer für Senioren
Penkun / Lesedauer: 3 min

Fred Lucius
Vor Simone Brüssow liegt eine große Zeichnung. Die Grob-Skizze zeigt das bestehende Objekt sowie den geplanten Anbau am Senioren- und Pflegeheim „Abendsonne“ in Penkun. „Am Giebel wird das Haus in U-Form Richtung Grünanlage erweitert“, erklärt die Heimleiterin. Erste Überlegungen, das Gebäude Richtung Grundschule zu verlängern, habe man verworfen.
Steigende Nachfrage nach Einzelzimmern
Für das ehrgeizige Bauvorhaben haben die Penkuner Stadtvertreter in ihrer jüngsten Tagung die nächste Planungsphase, die Entwurfsplanung, vergeben. Wie bei der Grundlagenermittlung und der Vorplanung wird damit auch das Unternehmen Baukonzept Neubrandenburg betraut.
Mit dem Um- und Anbau wolle man dem Wunsch und der steigenden Nachfrage der Senioren nach Einzelzimmern nachkommen, erklärt Simone Brüssow. Die Auslastung in der Einrichtung sei „super-gut“. Das Heim sei zu 100 Prozent belegt. In dem städtischen Seniorenheim gibt es nach ihren Angaben zurzeit 20 Einzel- und 20 Doppelzimmer. 16 Doppelzimmer würden mit dem Bauvorhaben zu Einzelzimmern, 16 weitere Einzelquartiere kommen mit dem Anbau hinzu, so dass künftig 52 Einzelzimmer und vier behindertengerechte Doppelzimmer zur Verfügung stehen.
In letztere könnten beispielsweise auch Ehepaare einziehen. Die Kapazität von 60 Heimplätzen bleibe insgesamt erhalten. Mit dem Anbau gewinne man eine Fläche von gut 1.000 Quadratmetern – jeweils rund 500 Quadratmeter auf zwei Etagen. Simone Brüssow zufolge entstehen zudem vier Wintergärten. Dazu werden vier jetzt offene Terrassen zugebaut.
Der Bau beginnt wohl erst im Jahr 2023
„Im April wird das Haus Abendsonne 22 Jahre alt. Wir sind an einem Punkt, an dem investiert werden muss. Damit wollen wir den Bestand der Einrichtung auch für die Zukunft sichern“, sagt die Heimleiterin. Um das Bauvorhaben finanzieren zu können, brauche man trotz der vorhandenen Eigenmittel Fördergeld. Brüssow zufolge wurden Senioren- und Pflegeheime wie das Penkuner früher zu 100 Prozent gefördert. Da es in den meisten Einrichtungen mittlerweile einen hohen Investitionsbedarf gebe, müsse das Land aus ihrer Sicht ein entsprechendes Förderprogramm auflegen. „Ein verbindliches Förderprogramm fehlt“, fasst die Heimleiterin zusammen.
Fördermittel nötig
Während man gegenwärtig in der Planungsphase sei, müsse es im kommenden Jahr darum gehen, Fördermittel einzuwerben. Voraussichtlich im Jahr 2023 könne dann mit dem eigentlichen Bauvorhaben gestartet werden. „Das Projekt soll ohne große Beeinträchtigungen für die Bewohner und die Mitarbeiter realisiert werden“, sagt Simone Brüssow. Nach ihren Worten beteiligen sich die Bewohner des Heimes an den so genannten Investitionskosten, die das Pflegeheim erhebt und anteilig auf die Bewohner umlegt. „Früher waren das 2,50 Euro pro Tag. Inzwischen liegt dieser Betrag bei knapp zehn Euro“, erläutert die Penkuner Heimleiterin.
Im Penkuner Heim sind 52 Mitarbeiter tätig, darunter rund 30 Pflegekräfte. Den Grundsatzbeschluss für den Um- und Anbau der kommunalen Einrichtung fassten die Stadtvertreter im Herbst 2019. Zum Seniorenheim gehört auch ein ambulanter Pflegedienst.