Corona-Demos
Beleidigung, Anzeigen und Reichsbürger mit Messer
Pasewalk/Torgelow / Lesedauer: 2 min

Susanne Böhm
Erneut sind in Pasewalk und Torgelow Corona-Demonstranten und Polizisten aneinander geraten. 300 Menschen hatten sich am Montag gegen 19 Uhr nach Schätzung der Polizei vom Pasewalker Marktplatz aus in Bewegung gesetzt – deutlich weniger als bei vorangegangenen Demos.
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Wieder weigerten sich mehrere Teilnehmer, Masken zu tragen. „Die Polizei stoppte daraufhin den Aufzug, nahm Kontakt zum Versammlungsleiter auf, welcher anschließend auf die Einhaltung der Maskenpflicht hinwies“, teilte Polizeisprecher Andrej Krosse in der Nacht zum Dienstag mit.
Auch die Polizei habe die Demonstranten über Lautsprecher zum Tragen von Masken aufgefordert. Etliche Teilnehmer seien dem nachgekommen, so dass die Demonstration weitergehen konnte. Acht Teilnehmer verweigerten jedoch dauerhaft die Masken. Sie müssen laut Polizei mit Anzeigen wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz rechnen. Außerdem wurde ein Polizist beleidigt, was ebenfalls mit einer Anzeige quittiert wird. Die Personalien wurden aufgenommen. Pfefferspray kam nicht zum Einsatz.
Polizist erkennt verdächtigen Mann
In Torgelow ging es am selben Abend auch nicht ganz friedlich zu. Rund 150 Menschen hatten sich zu einer nicht angemeldeten Demo gegen Corona-Maßnahmen versammelt – darunter ein Reichsbürger mit einem Messer. Er wurde aus der Versammlung herausgeholt und ins Polizeirevier Pasewalk gebracht. Der Mann weigerte sich, seine Personalien anzugeben. „Ein Bundespolizist konnte ihn aber zweifelsfrei identifizieren, sodass der Mann entlassen werden konnte. Neben einer Strafanzeige wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz, muss er mit einer Ordnungswidrigkeitenanzeige wegen falscher Namensangabe rechnen“, so Andrej Krosse. Bei dem Messer handelte es sich um ein sogenanntes Einhandmesser – ein Klappmesser, das sich blitzschnell mit einer Handbewegung öffnen lässt.
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Auch in Torgelow hatte ein Großteil der Demonstranten keine Masken getragen. Nach Lautsprecherdurchsagen setzten viele dann doch Masken auf. Drei Personen weigerten sich hingegen. Sie werden ebenfalls angezeigt. Außerdem wurde ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt wegen einer nicht angemeldeten Versammlung eingeleitet.
In Penkun kamen ebenfalls am Montag nach anfangs rund 70 Demonstranten auf dem Markt in der Spitze rund 100 zusammen. In der kleinsten Stadt Mecklenburg-Vorpommerns blieb nach Polizeiangaben alles friedlich.