Rechter Terror?
Beschuldigte schweigen nach Razzia in Löcknitz
Löcknitz / Lesedauer: 2 min

dpa
Die beiden Verdächtigen aus Vorpommern, gegen die wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat ermittelt wird, haben bisher keine Angaben dazu gemacht. Das sagte Oberstaatsanwalt Harald Nowack am Freitag der dpa – einen Tag nach den Durchsuchungen mit 160 Polizeikräften in der Region Löcknitz. Die 52 und 44 Jahre alten Männer seien angetroffen worden und hätten sich bei den Durchsuchungen „sehr kooperativ” gezeigt. Zu den Vorwürfen hätten sie sich aber nicht äußern wollen, sagte Nowack.
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Nach Angaben der für Extremismusbekämpfung zuständigen Staatsanwaltschaft hatten Vorermittlungen zu dem Verdacht geführt, dass die Beschuldigten den Staatsapparat erschüttern wollten und dabei auch Anschläge auf Polizisten nicht auszuschließen seien. Eine unmittelbare Gefahr für die Bevölkerung habe nicht bestanden. Laut LKA wurden Speichermedien sichergestellt sowie auch „Gegenstände”, die darauf untersucht werden, ob sie unter das Waffengesetz fallen.
In Löcknitz waren unter anderem ein Haus und ein ehemals als rechter Szenetreff bekannter Garagenkomplex durchsucht worden. Die Nutzung des Garagenkomplexes hatte der Landkreis schon im März verboten, nachdem zuvor bei einer Kontrolle Polizisten attackiert worden waren. In dem Zusammenhang ermitteln Polizei und die Staatsanwaltschaft Neubrandenburg gegen den 52-Jährigen, der sich der Reichsbürgerszene zurechnet. Bei sieben Garagen waren Trennwände herausgenommen worden, so dass ein Großraum mit Bühne und Heizung entstanden war. Das sei eine „artfremde Nutzungsänderung ohne Baugenehmigung”.
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