Südvorpommerns Bestatter leiden unter Kostenexplosion
Uecker-Randow / Lesedauer: 2 min

Mit den gestiegenen Kosten für Material und Energie haben auch die Bestatter zu kämpfen, wie eine kleine Umfrage bei Unternehmen in der Region ergab. Auch Björn Salomon vom Bestattungshaus Salomon in Pasewalk und Löcknitz spricht von hohen Stromkosten. Die seien aber nicht das Hauptproblem. „Für uns sind vor allem die gestiegenen Spritpreise eine Herausforderung“, sagt Salomon und erklärt: „Naturgemäß haben wir viele Fahrten, unter anderem zum Krematorium, zu bewältigen. Die Kosten dafür haben sich innerhalb eines Jahres um knapp 100 Prozent erhöht.“
„Kosten haben sich fast verdoppelt“
Auch Peter Kelichhaus vom Bestattungshaus Pommersches Land in Pasewalk spricht von Kosten, die sich nahezu verdoppelt hätten. „So leid es mir tut, aber ich muss diese Kosten zum Teil an die Kunden weitergeben“, sagt er.
Sebastian Köhler, der in Pasewalk, Eggesin und Strasburg Bestattungshäuser und Tischlereien betreibt, machen vor allem „die exorbitant gestiegenen Holzpreise Sorgen. „Auch bei einer Feuerbestattung braucht es einen Sarg. Das ist schon ein erheblicher Kostenfaktor“, sagt Köhler. Björn Salomon habe die gestiegenen Kosten zwar nicht komplett auf die Kunden umlegen wollen. „Aber da wir teurer einkaufen müssen, sind die Särge auch bei uns im Preis um 30 bis 40 Prozent gestiegen“, informiert der Unternehmer. Er müsse ja schließlich auch das Material, den Sprit und die Leute bezahlen.
Konkurrenz durch Billiganbieter kein Thema
Konkurrenz von Billiganbietern sehen die drei Bestatter aus der Region dennoch nicht. „In der Regel wollen die Menschen hier eine vernünftige Bestattung. Das läuft über Mund–zu–Mund–Propaganda, und die Preisgestaltung bei Bestattungshäusern ist ähnlich“, erläutert Salomon. Das sei hier im ländlichen Bereich anders als in einer Großstadt wie Berlin.
Bestatter: Veraltete Preise für Sozialbestattungen
Sozialbestattungen sind auch in der Region ein Thema. Falls der Verstorbene keine Verwandten hatte oder von Sozialleistungen gelebt hat, muss der Staat einspringen. „Die Zahlungen dauern in der Regel ewig“, kritisiert Bestatter Kehlichhaus. Es könne Jahre dauern, ehe das verauslagte Geld endlich komme. Björn Salomon bestätigt das. „Ich habe den Sarg, die Kremation, die Mitarbeiter und muss alles bezahlen. Wir sind alle Unternehmer. Theoretisch können wir die Preise selbst festlegen. Aber bei einer Sozialbestattung legt das Sozialamt sie fest. Und diese Preise stammen von vor zehn Jahren. Das reicht natürlich hinten und vorne nicht.“