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Neues Werk in Vorpommern

Birkenstock startet Produktion „Made in Pasewalk“  

Pasewalk / Lesedauer: 3 min

Auch wenn es in letzter Zeit etwas ruhiger um das Birkenstock-Werk geworden ist, hat der Schuhgigant sein „Leuchtturmprojekt“ in Pasewalk emsig vorangetrieben. Die Firma hält Wort.
Veröffentlicht:05.09.2023, 13:46

Von:
  • Fred Lucius
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Nach einer Bauzeit von nur rund 17 Monaten hat die neue Fertigungsstätte von Birkenstock im Pasewalker Industriepark Berlin–Szczecin am Dienstag planmäßig ihren Betrieb aufgenommen. Das Werk im Nordosten in Vorpommern-Greifswald sei mit einem Volumen von knapp 110 Millionen Euro die größte Einzelinvestition in der 249 Jahre alten Geschichte, teilte das Unternehmen aus Linz am Rhein am gleichen Tag mit.

Weltweit tätig

Der weltweit tätige Schuhhersteller hatte die Pläne für das neue Werk erst im Dezember 2021 in der Stadtvertretung Pasewalk vorgestellt. Damals stimmten die Stadtvertreter für den Verkauf einer 12 Hektar großen Fläche im Industriepark. Im April vergangenen Jahres wurde mit den vorbereitenden Arbeiten und Erdarbeiten begonnen, schon im August 2022 erfolgte dann die Grundsteinlegung. „Nun beginnt die planmäßige Inbetriebnahme der neuen Fertigungsstätte im Industriepark Berlin-Szczecin“, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.

Hunderttausende Paar Schuhe kommen künftig aus Pasewalk: Im Industriepark Berlin-Szczecin hat die Firma Birkenstock am Dienstag die Produktion aufgenommen. (Foto: Birkenstock)

Den Angaben zufolge startet das Werk zunächst mit einem Team von etwa 200 Mitarbeitern, die sowohl im Produktions– als auch im administrativen Bereich arbeiten. Anschließend würden die Kapazitäten in Pasewalk im Rahmen eines "Ramp–Up–Prozesses", einer Anlaufphase, schrittweise erweitert bis zu einer Ausbaustufe mit mittelfristig etwa 1000 Beschäftigten. Parallel werde das Werk im sächsischen Görlitz refokussiert und komplett auf die Kork–Latex–Produktion umgestellt, so Birkenstock. 

Offizielle Übergabe des Werks

Nachdem in der vergangenen Woche die letzten behördlichen Freigaben erteilt worden waren, erfolgte dem Schuhhersteller zufolge am Montag die offizielle Übergabe des Werks von der ausführenden Baufirma an Birkenstock. Damit sei nun der Weg frei für den Start der serienmäßigen Herstellung von Birkenstock– Produkten „Made in Pasewalk“. 

Das Werk in Pasewalk ist die größte Einzelinvestition des Unternehmens in der Firmengeschichte. (Foto: Hostrup-Fotografie_Thomas_Zehnder)

Das Staatliches Amt für Landwirtschaft und Umwelt (StALU) Mecklenburgische Seenplatte in Neubrandenburg hatte am 29. August das Vorliegen aller Voraussetzungen für die Aufnahme der
Schuhproduktion bei der Firma Birkenstock am Standort Pasewalk bestätigt und die Inbetriebnahme freigegeben. Sie beziehe sich zunächst auf einen Teil der Produktionslinien, die auf dieser Grundlage aus dem Probe– in den regulären Betrieb übergehen können. Die Vervollständigung der genehmigten Produktionslinien erfolge sukzessive und werde ebenfalls durch die zuständigen Behörden nach Abschluss des immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens begleitet, so das StALU am Dienstag.

Leuchtturmprojekt

Birkenstock selbst bezeichnet das neue Werk in Pasewalk als "Leuchtturmprojekt“. Das neue Werk ermögliche die Produktion von bis zu 6,4 Millionen Paar Schuhen im Jahr in Pasewalk. Mit rund 5500 Mitarbeitern weltweit gehört das Unternehmen nach eigenen Angaben in sechster Generation zu den größten Arbeitgebern der deutschen Schuhindustrie.

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Mit den geplanten rund 1000 neuen Arbeits­plätzen werde Birkenstock zu einem der größten privaten Arbeitgeber in der Region zwischen den Metropolen Berlin und Szczecin. Als Erschließungsmaßnahme für den Industriepark hatte der Landkreis Vopommern-Greifswald die Kreisstraße 70 ab Mitte 2022 ausbauen lassen. Im Mai hatte Birkenstock ein Bürgerbüro in der Pasewalker Innenstadt eröffnet. 

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