World Cleanup Day

Bürgerbewegung schwappt nach Strasburg und Ueckermünde

Strasburg/Ueckermünde / Lesedauer: 3 min

Eine weltweite Umwelt–Aktion hat nun auch die Uecker–Randow–Region erreicht. Ehrenamtliche räumten nicht nur auf, sondern ermunterten auch zum Nachdenken.
Veröffentlicht:17.09.2023, 17:46

Von:
  • Susanne Böhm
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Die Welt räumte auf, und Ueckermünde und Strasburg machten mit. Beide Städte hatten zum internationalen Cleanup Day aufgerufen, den die Stiftung "Let's Do It World" im Jahr 2008 ins Leben gerufen hat.

Mit knapp 50 Teilnehmern zogen die Putztrupps in Ueckermünde in drei Gruppen los. Stadtsprecherin Antje Fröhlich arbeitete sich mit ihrer Gruppe vom Bollwerk aus vor. Viele Zigarettenkippen, Glas und Partymüll wanderten in die Säcke. „Ich habe meine Kinder mitgenommen, zwölf und sieben Jahre alt, damit sie auch ein Bewusstsein dafür entwickeln. Sie schmeißen manchmal auch etwas achtlos weg, weil viele Erwachsene es ihnen ja auch vormachen.“

So sah es am Sonnabendmorgen am Liegeplatz der Ucra aus, bevor die Ehrenamtlichen aufräumten. Offenbar war dort in der Nacht zuvor ein bisschen gefeiert worden. (Foto: Antje Fröhlich)

Vielleicht mal Taucher ins Hafenbecken

Sie sei froh über die Teilnehmerzahl und könne sich vorstellen, künftig jedes Jahr zum World Cleanup Day aufzurufen. „Es wäre auch mal interessant, Taucher ins Hafenbecken zu lassen. Wer weiß, was man da alles findet.“

So viele Müllsammler waren in Strasburg unterwegs. Sie räumten 57 Säcke und einen Anhänger voller Unrat von den Straßen (Foto: Anne Collier)

Rund 60 Kinder und Jugendliche waren, unterstützt von rund 15 Erwachsenen, mit Saftpäckchen und Müllsäcken in Strasburg unterwegs. „Zwei Gruppen der Max–Akademie kümmerten sich um den Garten des Heimatmuseums und den Pfarrhaus–Garten. Zwei weitere Gruppen gingen Richtung Bahnhof, Birkensiedlung und Siedlung und sammelten dabei etwa 30 Müllsäcke voll mit Flaschen, Zigarettenkippen, Papier und Plastik“, berichtete Stadtsprecherin Anne Collier. Insgesamt 57 Müllsäcke und ein Anhänger voller Pflanzenabfälle kamen zusammen. Zum Abschluss servierten Feuerwehrleute Bratwurst vom Grill und kühle Getränke.

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„Die Stadt Strasburg ist allen Helfern sehr dankbar für die tatkräftige Unterstützung und freut sich bereits auf das nächste Jahr. Vielleicht kommen dann noch mehr helfende Hände“, sagte Anne Collier.

Antje Fröhlich war eine von rund 50 Helferinnen in Ueckermünde. Nächstes Jahr will sie wieder mitmachen. (Foto: Susanne Böhm)

Größte Bottom–up–Bürgerbewegung

Der World Cleanup Day ist nach Angaben der Stiftung die weltweit größte Bottom–up–Bürgerbewegung. Auf einer Internetseite kann jeder Teilnehmer angeben, wie viel Müll er wo gesammelt hat. Im vergangenen Jahr haben laut Stiftung 14,9 Millionen Menschen in 190 Ländern 60.000 Tonnen Müll aus der Natur und den Städten entfernt. In Deutschland beteiligten sich in mehr als 1.300 Städten und Gemeinden rund 290.000 Ehrenamtliche. Die Zahlen für dieses Jahr liegen noch nicht vor. 

Strasburgs Wehrführer René Gosse versorgte die Helfer mit Bratwurst vom Grill. (Foto: Anne Collier)

„Unser Ziel ist nicht nur die Beseitigung von Müll von öffentlichen Plätzen und Gewässern, hier leisten die kommunalen und privaten Unternehmen in Deutschland seit Langem gute Arbeit. Wir wollen sensibilisieren für das Ausmaß, in dem wir unsere Umwelt zumüllen und zerstören“, so Holger Holland, Initiator des World Cleanup Days in Deutschland. 

Es gab einiges aufzusammeln in Strasburg. (Foto: Anne Collier)