„Haffsturm“

Bundeswehr-Großübung jetzt auch in Torgelow angekommen

Torgelow / Lesedauer: 3 min

Soldaten üben auf dem Truppenübungsplatz Jägerbrück mit Gewehr, Panzerfaust und Panzer. In der Spechtberger Kaserne wird die Führung der Verbände im hochintensiven Gefecht geprobt.
Veröffentlicht:17.05.2022, 16:54
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  • Author ImageLutz Storbeck
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Die großangelegte Bundeswehr-Übung „Haffsturm“, die seit dem 9. Mai läuft, ist nun auch in Torgelow angekommen. Beteiligt sind Stab und Verbände der Panzergrenadierbrigade 41 „Vorpommern“ sowie weitere Kräfte der 1. Panzerdivision, teilt die Bundeswehr mit. Zunächst hatten die Soldaten in der Tollense-Kaserne in Neubrandenburg geübt, nun sind sie noch ein paar Tage unter anderem in der Spechtberger Ferdinand-von-Schill-Kaserne und natürlich auf dem Truppenübungsplatz Jägerbrück beim Üben und Trainieren.

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So sieht das Herzstück einer modernen mobilen Operations-zentrale aus, die in der Ferdinand-von Schill-Kaserne aufgebaut (Foto: Lutz Storbeck)

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Was beispielsweise heißt, dass etwa 400 Soldatinnen und Soldaten, die ihre Grundausbildung absolviert haben, nun eine spezielle Ausbildung durchlaufen. Der Name dafür lautet „DPA“ und bedeutet Dienstpostenausbildung – also eine Ausbildung, die die Frauen und Männer fit machen soll für ihre Verwendung bei der Bundeswehr, etwa als Panzergrenadiere.

Auch ein Schützenpanzer vom Typ Marder steht bereit

Für das praktische Üben mit Schusswaffen hat sich der Truppenübungsplatz Jägerbrück angeboten. Dort können die Soldaten mit unterschiedlichen Waffen, etwa dem Gewehr, der Panzerfaust oder der Granatpistole, schießen. Natürlich immer unter Anleitung erfahrener Ausbilder. Einer von ihnen ist Zugführer Enrico Heider. Auf dem Programm an diesem Tag steht der theoretische, aber auch der praktische Umgang mit der Panzerfaust. Für die meisten der jungen Leute, die an diesem warmen Tag in ihren Uniformen und bepackt mit teils schwerer Ausrüstung ins Schwitzen geraten, ist die Panzerfaust eine noch ungewohnte Waffe. Die ihre Tücken hat, die aber als Panzerbekämpfungswaffe sehr effektiv ist, wie Zugführer Heider erklärt.

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Zugführer Enrico Heider (links) erklärt, was beim Schießen mit der Panzerfaust zu beachten ist, und gibt dem S (Foto: Lutz Storbeck)

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Wie eine solche Aktion aussehen kann, das üben die Soldaten ebenfalls. Dabei geht es darum, was ein Panzervernichtungstrupp ist, welche Aufgaben er hat – und natürlich auch, wie das praktisch abläuft. Zu diesem Zweck steht auch ein Schützenpanzer vom Typ Marder bereit, der die Panzervernichter an ihren Einsatzort bringt. Vier schon etwas dienstältere Soldaten zeigen den Jüngeren, wie Panzerbekämpfer vorgehen, wer welche Aufgaben hat. Das wird anschließend noch einmal demonstriert, damit deutlich wird, worum es geht.

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Bei der Übung auf dem Truppenübungsplatz Jägerbrück ist unter anderem ein Schützenpanzer Typ Marder (Foto: Lutz Storbeck)

Moderne Gefechtsstände aufgebaut

Ohne Führung ist das soldatische Handeln nicht denkbar, es bedarf der konsequenten Führung. Ein weiterer Teil der Übung „Haffsturm“ war deshalb die Vorbereitung auf das hochintensive Gefecht. „Ein wesentlicher Kern dieses Auftrages für den Brigadestab aus Neubrandenburg sowie dessen Verbände ist dabei auch die Erhöhung der Führungsfähigkeit der Gefechtsstände der Brigade und seiner Bataillone aus den Bundesländern M-V, Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt“, heißt es von der Bundeswehr.

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Die Soldatinnen und Soldaten haben auf dem Übungsplatz einen Teil ihrer Dienstpostenausbildung absolviert. An diesem Tag (Foto: Lutz Storbeck)

Im Wesentlichen gehe es dabei darum, „die Interoperabilität der Verbände nach der Einführung eines neuen digitalen Führungssystems untereinander noch weiter zu erhöhen“, sagt Brigadegeneral Christian Nawrat, der seit Januar 2021 die Panzergrenadierbrigade 41 führt. In der Spechtberger Kaserne waren für den Übung „Haffsturm“ solche modernen Gefechtsstände aufgebaut, mit denen im Bedarfsfall die Aktionen von Stab und Verbänden der Brigade koordiniert und gelenkt werden können.

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