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Aktion für Demokratie

Bundeswehr-Veteranen starten Kampagne gegen Extremismus

Krackow / Lesedauer: 3 min

Extremistische Vorfälle in der Bundeswehr haben in den vergangenen Jahren Schlagzeilen gemacht. Eine Kampagne mehrerer bundesweit tätiger Veteranen-Vereinigungen stellt sich nun dagegen und wirbt für Toleranz und Demokratie.
Veröffentlicht:25.02.2021, 15:59

Von:
  • Fred Lucius
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Der Zeitpunkt dürfte nicht zufällig gewählt sein. Fast zeitgleich zum Jahresbericht der Wehrbeauftragten des Bundestages wurde eine private Initiative von Soldatinnen und Soldaten sowie aktiven und ehemaligen Angehörigen der Bundeswehr unter dem Motto „Wir gegen Extremismus“ gestartet.

Die Wehrbeauftragte Eva Högl hatte in ihrem Bericht darüber informiert, dass im vergangenen Jahr bei der Bundeswehr die Zahl der extremistischen Vorfälle weiter angestiegen ist. Rechtsextremismus beschreibt Högl als ernsthaftes Problem.

Ein Bekanntnis zu den Werten des Grundgesetzes

Zu den Unterzeichnern der Initiative von Veteranen-Vereinigungen gehört auch die „Green Warriors Deutschland Military Brotherhood“, eine bundesweit tätige Bruderschaft aus Aktiven oder Veteranen der Luftlandetruppe sowie anderer Truppengattungen. „Mit der Kampagne wollen wir uns für Vielfalt, für Toleranz und Demokratie starkmachen und Stellung beziehen“, sagt Ronny Splettstößer aus Krackow, der Anfang 2021 als Vorsitzender der Green Warriors Deutschland gewählt wurde.

Die Initiative „Wir gegen Extremismus“ ist Ronny Splettstößer zufolge ein Bekenntnis zu den Werten des Grundgesetzes und zur freiheitlich demokratischen Grundordnung. „Es gibt Extremismus in der Gesellschaft. Und es gibt ihn in der Bundeswehr, weil diese ein Spiegelbild der Gesellschaft ist“, sagt der Krackower. Ziel sei, gegen diesen Extremismus vorzugehen, egal, gegen wen er sich richtet.

Weder mit linker noch mit rechter Szene was am Hut

Mittlerweile habe sich auch Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer zu der Kampagne geäußert und das Engagement der aktiven und ehemaligen Soldaten gewürdigt. Die „Green Warriors Deutschland Military Brotherhood“ hatte sich schon im vergangenen Jahr anlässlich des Volkstrauertages positioniert und klargestellt, dass sie gegen jede Art von Extremismus, egal, ob von links oder rechts, ist. Demnach hätte sie auch nichts mit der rechten oder linken Szene am Hut. „Politik hat bei uns nichts zu suchen. Von Parteien grenzen wir uns ab. Wer da irgendwo Mitglied ist, hat bei uns keinen Platz. Für uns gelten die Regeln der Bundeswehr“, hatte Ronny Splettsößer betont. Dies habe man schon mehrfach kundgetan. Doch offenbar würden bestimmte Stellen versuchen, die Organisation in ein bestimmtes Licht zu rücken. Dass man mit Extremismus nichts am Hut habe, sei dort noch nicht angekommen, fügt der Krackower hinzu.

Bruderschaft steht kurz vor Bestätigung als Verein

Die Green Warriors hatten im vergangenen Jahr eine Gedenkstätte für gefallenen Soldaten, Kriegsversehrte und Veteranen der Bundeswehr auf dem Löcknitzer Friedhof eingerichtet. Nach den Angaben von Ronny Splettstößer steht die Bruderschaft kurz vor der Bestätigung als eingetragener Vereins. Die Gemeinnützigkeit sei ihr schon bestätigt worden. „Wir sind eine kleine Organisation. Quantität steht bei uns auch nicht im Vordergrund, lieber ist uns Qualität. Nicht jeder Veteran geht auch in einen Verein“, erklärt der Krackower. Um die 20 Mitglieder zähle die Bruderschaft, Tendenz steigend. Diese Mitglieder würden sich auf mehrere Bundesländer verteilen. Anders als andere Veteranen-Vereinigungen seien die Green Warriors auch kein Motorrad-Verein.

www.WirGegenExtremismus.de