Sondermüll
Dachpappe entsorgen ist richtig teuer
Vorpommern / Lesedauer: 2 min

Angela Stegemann
Manfred Behm gehört zu den Menschen, die sich ärgern, wenn Leute ihren Müll einfach in den Wald werfen. Aus den Augen, aus dem Sinn – das ist nicht sein Motto. Deshalb stand für den Pasewalker fest, dass er alte Dachpappe nicht irgendwo entsorgt, sondern zum Wertstoffhof bringt.
In Pasewalk wird Dachpappe nicht angenommen. In der Uecker-Randow-Region kann man diese nur im Ueckermünder Wertstoffhof abgeben. "Das waren zwischen sechs und acht Quadratmeter", sagt Manfred Behm. Damit machte er sich auf den Weg ins Seebad.
Aber als man ihm dann die Rechnung in die Hand drückte, bekam er doch einen Schreck. Darauf standen: 5,32 Euro für die Anlieferung von Teerpappe, 15 Euro Annahmepauschale und 5,50 Euro Übernahmescheinpauschale. "Dazu kommen die Fahrkosten für 75 Kilometer", sagt Manfred Behm.
Landet der Abfall so in der Natur?
Ihm sei klar, dass Dachpappe kein normaler Abfall sei. Aber diese Kosten erscheinen ihm doch zu hoch. "Wenn die Leute solche Preise hören, dann werfen sie den Abfall lieber in die Natur", mutmaßt er.
Dachpappe ist Sondermüll, erklärt Vize-Landrat Jörg Hasselmann, zuständig für die Abfallwirtschaft im Landkreis. "Wer diese – so wie Reifen auch – in den Wald wirft, macht sich strafbar. Wer erwischt wird, muss mit hohen Bußgeldern rechnen", sagt er. Die Entsorgung von Sondermüll sei teuer. Deshalb müsse auch im Wertstoffhof mehr bezahlt werden.
In Ueckermünde nur zwischengelagert
Wie der hohe Preis zustande kommt, erklärt Andreas van der Heyden, Remondis-Niederlassungsleiter in Ueckermünde. Die Dachpappe werde als Sondermüll in Ueckermünde nur zwischengelagert, sagt er. Von dort aus muss sie zur Verbrennung gefahren werden. "Da gibt es in Mecklenburg-Vorpommern nur bei Ludwigslust eine ganz kleine Anlage, ansonsten geht das beispielsweise nach Hamburg", erklärt van der Heyden. Das kostet natürlich.