Kinderbetreuung
Das sagt die Stadt zur umstrittenen Hort-Schließung
Strasburg / Lesedauer: 3 min

Fred Lucius
Notwendige, aber fehlende bauliche Maßnahmen sind nach Angaben der Volkssolidarität (VS) Uecker-Randow neben der Kündigung der Leiterin ein wichtiger Grund für die Schließung des VS-Hortes „Paul und Paula“ in Strasburg. Als Träger habe man selbst in die Einrichtung investiert, etwa in einen neuen Zaun, obwohl die VS kein Eigentümer des Gebäudes ist, sagte Geschäftsführerin Heike Nitzke. Würden Auflagen vom Jugendamt nicht erfüllt, drohe der Entzug der Betriebserlaubnis für den Hort. Die Stadt, so Heike Nitzke, hatte noch einmal bekräftigt, nicht investieren zu wollen.
Das bestätigt Bürgermeisterin Heike Hammermeister-Friese (CDU). „Die Volkssolidarität hat keine Hort-Räume gemietet, sondern Räume, in denen sie einen Hort eingerichtet hat. Sonst hätten wir über ganz andere Mietpreise reden müssen“, betont die Bürgermeisterin. Das Gebäude in der Schulstraße sehe zwar äußerlich ganz gut aus, allerdings seien baulich und aus Sicht des Arbeitsschutzes einige Dinge nicht in Ordnung. Die Stadt habe der Volkssolidarität auch ein Kaufangebot unterbreitet, was von dieser aber abgelehnt wurde. Wenn baulich etwas zu ändern sei, müsse sich der Träger der Einrichtung darum kümmern. Das werde zum Beispiel auch in der DRK-Kita in Strasburg so gehandhabt, bei der die Stadt ebenfalls Eigentümer des Objektes ist.
Schon die Awo hatte lange gesucht
„Als Stadt können wir keine geeigneten Räumlichkeiten für einen Hort anbieten. Das hat sich ja schon bei der langwierigen Suche der Awo nach einem neuen Hort-Gebäude gezeigt“, sagt Heike Hammermeister-Friese. Ruinen würden sich nicht zu Objekten mit den notwendigen Standards herrichten lassen. Grundsätzlich sei es zu begrüßen, wenn es für die Hort-Betreuung von Kindern Alternativen zu einer bestehenden Einrichtung gibt. Sollte sich wieder ein Anbieter finden, würde die Stadt diesen unterstützen.
Nach Angaben der Bürgermeisterin hat die Arbeiterwohlfahrt (Awo) mit dem Hort-Angebot in ihrer Kita und in der Regionalen Schule eine dauerhafte Lösung. Dass sich Kinder in den Räumen der Schule nicht wohlfühlen oder sich Eltern über die Betreuung dort beschwert haben, habe sie bislang nicht erfahren. „Nach meiner Einschätzung hat das auch positive Effekte. Hort-Kinder aus der Grundschule lernen so schon einmal ihre künftige Schule kennen“, sagt Heike Hammermeister-Friese.
Awo würde die Kinder aus dem VS-Hort übernehmen
Die Awo hatte sich nach Bekanntwerden der Schließungspläne für den VS-Hort bereit erklärt, die 18 dort betreuten Jungen und Mädchen zu übernehmen. Momentan seien in der Kita und auch in der Regionalen Schule Plätze frei. Rund 100 Kinder werden von der Awo in Strasburg im Hort betreut.
Die VS hatte vor mehr als zehn Jahren mehrere Gründe dafür angegeben, einen Hort in Strasburg eröffnen zu wollen. Abgelehnte Hort-Anträge bei der Awo, gewünschte flexible Öffnungszeiten, geeignete Räume, kleine Hortgruppen und der Kontakt zu anderen Generationen im VS-Familienzentrum in der Schulstraße wurden seinerzeit genannt. Eröffnet wurde der VS-Hort dann im April 2012.