Neuer Investor
Deutschländer geht, ein Österreicher kommt
Pasewalk / Lesedauer: 2 min

Rainer Marten
Die ersten Weichen für die Zukunft der Pommerschen Wurst- und Fleischwaren sind gestellt: Der Potsdamer Insolvenzverwalter Christian Graf Brockdorff konnte für den Fleischverarbeitungsbetrieb mit Sitz in der Friedensstraße einen Investor aus Österreich gewinnen.
Zusammen mit dem Insolvenzverwalter ist er in Pasewalk bereits seit dem 1. August tätig. Gemeinsam bereiten sie alle Umstellungen und die Übergabe der Firma vor. Nach einer gemeinsamen vierwöchigen Übergangsphase soll diese zum 1. September erfolgen.
Gerüchte erzwingen die frühe Bekanntgabe
"Das bedeutet im Umkehrschluss das Ausscheiden des bisherige Inhabers, Herr Deutschländer, und von Personen aus seinem Umfeld", informierte Michael Selbmann, Mitarbeiter des Potsdamer Rechtsanwaltbüros. "Sollte es in der Öffentlichkeit andere Aussagen geben, so stimmen diese nicht."
Ursprünglich sollte das ganze Verfahren bei laufender Produktion in aller Ruhe ablaufen und die Übernahme dann bekannt gegeben werden. Aber es gibt Umstände, die das Potsdamer Rechtsanwaltsbüros veranlassen, schon jetzt an die Öffentlichkeit gehen.
"Dritte kolportieren derzeit gegenüber Lieferanten und Kunden, dass die Firma ausgelöste Aufträge nicht mehr bezahlen wird, also völlig zahlungsunfähig ist", sagt Selbmann. "Das ist aus unserer Sicht ein ernsthafter Eingriff in die Geschäftsabläufe, die wir so in der Öffentlichkeit nicht unkommentiert stehen lassen können. Wir signalisieren unseren Kunden ganz klar, dass es in Pasewalk mit einem neuen Investor weitergeht."
Bisher keine Neueinstellungen
Wer aus welchen Motiven noch vor einem Neustart dem Pasewalker Produzenten schaden möchte, darüber spekulierte das Rechtsanwaltsbüro nicht. "Uns ist nur die Information wichtig, dass es einen Investor gibt, der in Pasewalk bereits ernsthaft tätig ist und dass es weitergeht."
Laut Rechtsanwaltsbüro haben in der schwierigen Phase seit dem Beschluss des Amtsgerichtes Neubrandenburg vom 28. Mai auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens über 20 Mitarbeiter die Produktion aufrecht erhalten; drei Mitarbeiter hätten sich neu orientiert. Einstellungen hat es allerdings nicht gegeben, obwohl das auch während eines Insolvenzverfahrens möglich ist.